Bild vom 4.4.2020

Du kennst das Phänomen: ein Tropfen oder auch ein Stein (oder etwas anderes) fällt ins Wasser. Sofort setzt von der Aufprallstelle her eine Wellenbewegung ein. Es sieht so aus, als würden sich unzählige Ringe bilden, die nach aussen streben und sich dort verlieren. Je nach Wucht des Aufschlags im Wasser sind die Bewegungen grösser oder kleiner und halten entsprechend länger oder kürzer an. Solche Spiele faszinieren immer wieder. Manchmal kann man ihnen lange Zeit zuschauen, ohne müde zu werden. Dann fühlt man sich tief mit dem Leben verbunden und geniesst nicht selten einen seligen Frieden.

Im aktuellen Bild ist das oben beschriebene Phänomen dargestellt. Wenn du es betrachtest, kannst du dir vorstellen, wie von der Mitte aus die Ringe nach aussen wandern und vom Zentrum aus stets neu genährt werden. Doch hier haben wir kein Wasser und auch keine Steine vor uns, sondern Energien. Möglicherweise kommen dir konkrete Situationen in den Sinn, welche auf dieses Muster zutreffen. Falls nicht, folge mir einfach: ich nehme dich auf eine kleine Reise mit.

Bevor du in diesem Körper warst, hast du dich auf der geistigen Ebene bewegt, dort Erfahrungen gemacht und gelernt. Dann kam der Moment, in dem du dich aus irgendwelchen Gründen für dieses Leben entschieden hast. Deine Wahl fiel auf deine jetzigen Eltern. Beim Verschmelzen von Ei und Samen wurden deine Energien mit hereingezogen, womit der Start für dein irdisches Dasein gelegt war. Es bestand allerdings noch keine Notwendigkeit, dich allzu sehr auf die Erde einzulassen. Einzelne von uns haben sich während der Schwangerschaft ihrer Mütter mehr in Körpernähe aufgehalten, andere haben es vorgezogen, noch mehrheitlich auf der geistigen Ebene zu verweilen. Doch irgendwann kam der Moment der Geburt und du musstest dich wohl oder übel mit dem kleinen Körperchen verbinden. Je nach Vorerfahrungen und Umständen (u.a. während der Schwangerschaft und der Geburt) wird dieser Moment von jeder Seele sehr unterschiedlich erfahren.

Es kann wie ein sanftes Gleiten sein, aber auch ein verzweifelter Kopfsprung aus angsterregender Höhe. Auf jeden Fall wird die Lebensenergie definitiv in die Körperlichkeit eingebracht, von wo aus sie sich dann in die Welt hinein entfaltet. Du kannst dir also vorstellen, du „wirfst“ deine Seelenenergie in das materielle Energiefeld, wo sie ab diesem Moment aktiv wird. Im übertragenen Sinn bedeutet dies: du wirfst den Stein (deine Lebensenergie) ins Wasser (irdische Feld) und erweckst dort die Wellenbewegung, also den Lebensimpuls (dein irdisches Leben). Das neu erwachte Leben bekommt nun nach und nach eine Prägung. Diese ist durch verschiedene Faktoren gegeben, vor allem aber die Eigenheiten deiner Seele, die Genetik und das Umfeld. So entfaltet sich deine Persönlichkeit. Diese kann aber nur so lange bestehen, wie die Energie aus der geistigen Ebene in die materielle Ebene fliesst und die Bewegung der Wellen aufrechterhält. Versiegt diese Verbindung, stirbst du und ziehst dich in deiner feinstofflichen Form wieder völlig in die geistige Ebene zurück.

Du ahnst es vielleicht schon jetzt: dieses Bild gibt dir viele spannende Spielmöglichkeiten. Auf jeden Fall kannst du damit die Verbindung zwischen der geistigen und der körperlichen Ebene näher erkunden. Am besten gehst du folgendermassen vor:

Übung 1:

Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken. Konzentriere dich nun auf die helle Mitte im Bild und stell dir vor, dass dies der Kanal ist, der „unten“ (materielle, körperliche Ebene) und „oben“ (geistige Ebene) verbindet. Du hast deine eigenen Bilder und Gefühle für die beiden „Orte“ bzw. Pole „oben“ und „unten“. Einige Begriffe stehen absichtlich zwischen Gänsefüsschen, denn die entsprechenden Bezeichnungen existieren in diesem Zusammenhang nur in unserer Dimension. Unser Geist ist im Prinzip nicht „oben“, sondern überall. Aber mit solchen Bildern lässt sich gut und auch erfolgreich arbeiten. Ein tieferes Verständnis für das grosse Ganze ermöglicht uns zu gegebener Zeit eine andere Sichtweise, womit diese Arbeit dann individuell angepasst werden kann. Aber es eilt nicht! Die Arbeit mit dreidimensionalen Bildern macht immer Sinn, solange man in einem Körper weilt.

Gleite nun langsam durch deinen Kanal von unten nach oben und zurück. Ich betone: LANGSAM. Es kann sein, dass es an gewissen Stellen springt oder stockt. Möglicherweise traten bei deiner Geburt zu einem gewissen Zeitpunkt Probleme auf, die dir Stress verursachten. Du musst nicht wissen, warum genau an bestimmten Punkten dein Gleiten durch den Kanal Störungen aufweist. Wichtig ist aber folgendes: Bleib an der entsprechenden Stelle stehen und warte, bis sich der Weg zu öffnen beginnt. Lass dir dabei Zeit. Vielleicht vergeht so deine ganze erste Meditationssitzung. Aber das macht nichts. Es ist die Mühe wert, denn du löst eine alte Blockade. Fahre bei deiner nächsten Sitzung einfach mit der Übung weiter. Reise so durch deinen Kanal und erkunde ihn sorgfältig. Arbeite an ihm, bis er schön durchlässig ist. Sobald dies der Fall ist, kannst du einen Schritt weiter gehen.

Übung 2:

Begib dich nun an den oberen Pol deines Kanals, also in die geistige Ebene. Stell dir vor, dass du deine Energien in die materielle Ebene bringen willst. Das bedingt, dass sie den Kanal hinuntergleiten und anschliessend durch die Wellenbewegung nach aussen in die Welt gebracht werden. Konkret bedeutet dies folgendes:

Du lässt deine Energien durch deinen Kanal in deine Körperlichkeit gleiten. Dort füllen sie deinen Körper aus und bringen all deine innewohnenden Anlagen zur Entfaltung. Lass dir für diese Reise Zeit. Spüre, wie die Energien aus der geistigen Ebene in deinen Körper einfliessen. Nimm wahr, wie dadurch alles in dir lebendig wird und zum Ausdruck kommen will. Dies betrifft sowohl erwünschte, wie leider auch weniger erwünschte Anlagen in dir. Sei während dieses Vorganges neutral und bewerte nicht. Betrachte einfach, was sich alles als Teil deiner Persönlichkeit zu manifestieren beginnt. Wenn du magst, kannst du nach deiner Meditation eine Liste deiner Erkenntnisse erstellen. Während der Übung bleib lediglich Zeuge des Wunders eines Schöpfungsprozesses. Wenn dieser Vorgang flüssig verläuft, gehe zu Teil 3 dieser Übungsreihe.

Übung 3:

Du hast schon bei Teil 2 festgestellt, dass dir verschiedene Prägungen deiner Persönlichkeit nicht gefallen. Pflücke nun einige heraus (für den Anfang höchstens 3), die dich besonders stören, und überleg dir, wie sich eine positive Version davon anfühlen würde. Wiederhole nun die vorangehende Übung mit folgender Abweichung:

Sobald die Energien deinen Körper durchströmen und dein Potential zu beleben beginnen, stell dir vor, wie diese positiven Eigenschaften in dir erwachen und zum Ausdruck kommen. Deine Vorstellung soll sehr lebendig sein. Spüre so konkret wie möglich, wie die gewünschten Persönlichkeitsmerkmale in dir zum Leben erwachen und halte dieses Gefühl eine Weile aufrecht. Diese Übung kannst du beliebig oft wiederholen, mindestens aber dreimal. Du wirst wahrscheinlich spüren, wann du dir die neue Version ausreichend eingeprägt hast. Im Anschluss kannst du dir weitere unliebsame Prägungen vornehmen und entsprechend bearbeiten.

Du siehst, dieses Bild beschert dir eine Menge Möglichkeiten:

  1. Blockaden können bereinigt werden, welche deine Verbindung zwischen geistiger und körperlicher Ebene behindern. Wenn du die Übung zu einem späteren Zeitpunkt wiederholst, wirst du in weiteren tieferen Schichten aufräumen können.
  2. Du kannst erfahren, wie sich deine Persönlichkeit in ihren verschiedenen Aspekten entfaltet.
  3. Du hast ein wirksames Instrument, um unliebsame Prägungen in tiefen Schichten umzuprogrammieren. Sei dir bewusst, dass dies erst der Beginn eines länger anhaltenden Umwandlungsprozesses ist. Der Erfolg wird sich allmählich einstellen. Nichts desto trotz: nur wer im Frühling sät, kann im Herbst ernten. Streue folglich deine Samen reichlich. Wenn du bis jetzt gut gearbeitet hast, ist deine Erde herrlich fruchtbar, voller fetter Regenwürmer und anderer Lebewesen, die für dich arbeitenJJJ

Das nächste Bild erscheint am 2.5.2020.