Bild vom 24.8.2019

Hattest du schon einmal das Vergnügen, Hühnereier in einem Brutapparat auszubrüten? Es ist ein einzigartiges Erlebnis. Ich weiss noch, wie ich aufgeregt war, als wir mittels eines selbst gebastelten Gerätes die angebrüteten Eier nach einigen Tagen durchleuchteten. Fasziniert betrachteten wir das orange erscheinende, pulsierende Pünktchen (Herz), das bereits von einem kleinen Netz von Gefässen umgeben war. Und genau dieses Pünktchen kommt mir in den Sinn, wenn ich den Mittelpunkt des vor mit liegenden Bildes betrachte.

Bild auf den Computer speichern[/su_button]Es ist, als pulsiere dieser Punkt ständig und bewirke dadurch, dass die farbigen Strahlen nie aufhören zu existieren. Durch die Intensität des Pumpens dieser orangen Mitte verdichtet sich die Energie der Strahlen immer mehr, so dass diese sich zu einem stabil erscheinenden Bild entwickeln. Nun drängt diese Kraft, welche das Ganze offensichtlich erschafft und nährt, an den Schnittstellen der Farben als weitere Punkte hervor. Es macht den Eindruck, als wolle sich die kreative Energie, die sich unter den Strahlen befindet, in einer riesigen Fülle einbringen.

Dieses Bild dürfte sehr schön unser Leben beschreiben. Kaum ist ein Wesen gezeugt, wird ein Prozess in Gang gesetzt, der voller schöpferischer Energie steckt. Wahrscheinlich verläuft er von Anfang an weniger mechanisch, als wir oft meinen. Die heranwachsende Kreatur reagiert schon als Embryo sehr differenziert auf Einflüsse von aussen. Dabei ist auch die Seelenebene beteiligt, die bereits in diesem Stadium der irdischen Existenz lernen und Entscheidungen fällen kann. Es ist mir beispielsweise sehr wohl möglich, bei werdenden Müttern mit dem Kind bzw. mit seiner Seele zu arbeiten. So kann in der Schwangerschaft beispielsweise Stress beim Fötus behoben und folglich die Entwicklung im Mutterleib positiv beeinflusst werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist eine Geburtsvorbereitung leicht machbar und bewährt sich in der Regel sehr. All dies wäre nicht möglich, wenn sich die gesamte Entfaltung des gedeihenden Wesens nach vorgegebenen Plänen richten würde.

Kaum ist das Baby auf der Welt, muss es sehr viel lernen. Auch dies ist ein kreativer Prozess. Das Kind kann nicht einfach das Wissen der Erwachsenen übernehmen. Es muss sich alles von Grund auf selbst aufbauen. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, Erfahrungen zu sammeln und diese in das bereits vorhandene Wissen einzubauen. So vermehrt das Kind seine Kenntnis von der Welt immer mehr. Nur wenn es seine Umgebung in all ihren bunten Facetten erforscht, wird es sich ein differenziertes Weltbild erschaffen können. Je kreativer der kleine Erdenbürger dabei vorgeht, umso mehr kann er die verschiedenen Eigenarten von Situationen erkunden und somit daraus lernen.

All dieses Wissen und die Erfahrungen werden der Person schliesslich zur Verfügung stehen, wenn sie genötigt ist, Entscheidungen zu fällen. Und Entscheidungen fällen wir in jedem Augenblick. Jeder Handlung, die wir ausführen, geht die Entscheidung voraus, ob und wie wir sie ausführen. Wenn wir sie nicht ausführen, haben wir uns auch dafür entschieden. All diese Entscheidungen machen schlussendlich unser Leben aus.

Neben den Entscheidungen ist unser Alltag durch Automatismen bestimmt. Diese haben wir uns im Laufe der Zeit angeeignet. Sie sind sehr praktisch. So müssen wir uns nicht dauernd von neuem überlegen, wie wir den Morgen gestalten wollen. Wir sparen viel Zeit, indem wir in einem automatisierten Ablauf aufstehen, duschen, Kaffee kochen oder was auch immer. Während dieser Tätigkeiten können wir den Tag schnell im Kopf durchgehen und uns überlegen, was es zu organisieren gibt. So sind wir effizient und schnell. Problematisch sind Automatismen nur, wenn sie schlechte Gewohnheiten beinhalten (z.B. Griff zur Zigarette nach dem Aufstehen). Sonst generieren sie freie Kapazität für wichtigere und kreativere Aufgaben. Damit schaffen wir den schöpferischen Energien mehr Raum in unserem Leben.

Da wir ständig Entscheidungen fällen, sollten wir ihnen hier einmal ein bisschen Beachtung schenken. Immerhin ist es die Kette dieser Entscheidungen, welche schliesslich das Leben ausmacht. Wir benützen die wunderschöne, fortwährend pulsierende, kreative Energie, welche ständig Leben erzeugt, um unser eigenes Leben kontinuierlich zu erschaffen. Mit jeder Entscheidung lenken wir ein bisschen von dieser Energie in einen von uns eben gerade gelegten Energiekanal. Meistens hat die Sammlung dieser gelegten Kanäle bestimmte Muster, die wir zeichnen könnten. Anhand dieser Zeichnungen liesse sich bei vielen Menschen die Zukunft voraussagen, weil die Betroffenen absolut fantasielos und festgefahren in ihren immer gleichbleibenden Gewohnheiten verharren. Wenn du denkst, dass deine Zukunft wahrscheinlich aus den gleichen Gründen schon total gegeben ist, dann kommt dieses Bild vielleicht zur rechten Zeit und du kannst anfangen, deine Entscheidungen zu überdenken.

Um seine Gewohnheiten (z.B. Selbsterniedrigung, Selbstausgrenzung, Mutlosigkeit, Selbstüberschätzung, Überheblichkeit, Mediensucht, Gutgläubigkeit, übertriebenes Helfersyndrom, kann nicht nein sagen und anderes mehr) kennenzulernen, ist es gut, sie in einem ersten Schritt zu beobachten und gegebenenfalls aufzuschreiben. Folgende Fragen können hilfreich sein: Wie verlaufen meine Tage gewöhnlich? Wo ecke ich regelmässig an? Wo bin ich stets unzufrieden? Anschliessend musst du herausfinden, welche Entscheidungen denjenigen Ereignissen im Tag vorausgehen, die unbefriedigend sind. Nun folgt die Arbeit: Wie kann ich das verändern? Dabei solltest du beachten, dass du nur weniges auf einmal angehst, sonst überforderst du dich.

Ein Beispiel:
Du erkennst, dass du dich ständig selbst erniedrigst, indem du Denkmuster pflegst wie „das kann ich sowieso nicht“, „die anderen sind besser als ich“ etc. Beginne folglich, diese Gedanken zu kontrollieren. Ersetze sie allmählich durch positive. Am Anfang wirst du immer wieder in die alte Falle geraten. Es braucht sehr viel Übung und Durchhaltevermögen, doch allmählich wirst du dich an das Neue gewöhnen. Gleichzeitig wird sich etwas in dir zu verändern beginnen. Damit dir der Prozess leichter fällt, schreibe z.B. Erinnerungsplakate und hänge sie überall auf. Du kannst dir aber auch im Natel Erinnerungen einrichten. Spiele in Gedanken das erwünschte Verhalten immer wieder durch. Sei einfach in jeder Hinsicht kreativ. Mach alles, was deine Pläne unterstützt. Belohne dich vor allem an den Tagen, an denen dir das neue Verhalten mehrheitlich gelungen ist.
Wie du siehst, geht es nicht darum, das Leben total umzukrempeln. Vielmehr solltest du bestrebt sein, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, was du mit dir machst und wie deine Entscheidungen dein Leben ständig beeinflussen. Somit solltest du lernen, stets sehr wachsam zu sein und deine Möglichkeiten überall wahrzunehmen, damit du sie durch kluge Entscheidungen packen kannst.

Nun zur konkreten Arbeit mit dem Bild:
Betrachte das Bild und sei dir im Klaren, dass die kreative Energie in dir sozusagen aus allen Poren in dein Leben strömt. Du kannst sie dabei konstruktiv oder eher weniger günstig für dich nutzen.

Spüre nun deinen Körper. Möglicherweise nimmst du ein Pulsieren wahr und kannst dir so vorstellen, dass diese Energie in dein Leben gebracht werden will. Sie ist in dir und fliesst pausenlos in alles, was du bist und erschaffst. Ständig triffst du Entscheidungen, welche den Lauf deines Lebens bestimmen.

Stell dir nun einen Weg vor, den du gerne für deine Zukunft begehen möchtest. Er kann sehr symbolisch aussehen, beispielsweise ein schöner Waldweg mit einem wundervollen Schloss in der Ferne. Spüre förmlich, wie du die pulsierende kreative Energie auf diesen Weg lenkst. Bitte auch um Hilfe, dass du die Mittel findest, diesen Weg gehen zu können. Vielleicht kommen dir Möglichkeiten in den Sinn, wie du selbst durch Verhaltensveränderungen (wie oben beschrieben) den Weg begünstigen kannst.

In der Folge mache immer wieder die Meditation, indem du mit dem vorliegenden Bild beginnst, die kreativen Energien spürst und sie dann in deinen Weg lenkst.