Bild vom 18.11.2023

Betrachtet man das vorliegende Bild, möchte man meinen, hier führe eine farbige Strasse in die Ferne. Weil sie von einer Sonne umgeben ist, mutet es einen an, als befinde man sich in sphärischen Regionen. Allerdings begegnen wir wieder dem Regenbogen, der uns bereits durch die letzten Monate begleitete. Er symbolisierte jeweils das farbige, konkrete, alltägliche Leben. So scheinen sich auf diesem Bild zwei Dimensionen zu wiederspiegeln. Salopp ausgedrückt könnte man sagen, gemäss diesem Bild findet das tägliche Leben unmittelbar im Himmel statt.

Der Himmel auf Erden?

Die eben gemachte Aussage dürfte dir, liebe Leserin, lieber Leser, ziemlich absurd erscheinen. Da muss man nicht gross um sich schauen, dass einem bald klar wird, dass es auf dieser Erde alles andere als himmlisch zugeht. Vielmehr macht es den Anschein, als hätten wir völlig den Bezug zum Lebendigen verloren und arbeiteten mit Volldampf an der Selbstzerstörung. Und doch beinhaltet das Bild einen wahren Kern: auch wenn wir noch so fest in den Irrsinn verstrickt sind, ist schlussendlich das Ganze eingebettet in göttliche Schwingungen. Das ist manchmal schwer zu fassen, aber selbst dieses „Chaos“, in das wir Menschen uns manövriert haben, ist eine göttliche Manifestation. Es gibt keine Schöpfung ohne Urkraft (oder eben kosmischer Kraft bzw. Liebe, himmlischer oder göttlicher Kraft, welchen Ausdruck du selbst magst; ich benütze sie alle gern). Jeder Teilaspekt trägt sie in sich, ist folglich mit der kosmischen Liebe in einer direkten Verbindung. Warum ist dann aber alles so entartet?

Der „behinderte“ Mensch

Das vorliegende Bild könnte eine Darstellung jedes einzelnen Menschen sein. Er lebt seinen Alltag, ist aber gleichzeitig eingebettet in die himmlischen Sphären. Das Problem ist nicht, dass dieses Bild falsch oder idealistisch wäre, denn das ist nicht der Fall. Vielmehr sind wir ein bisschen „behindert“, sind uns dessen aber nicht wirklich bewusst. Wenn ein farbenblinder Mensch in einem Land auf die Welt kommt, in dem alle Bewohner farbenblind sind, wird keiner bemerken, dass ihnen etwas fehlt, denn sie kennen es nicht anders. Das Volk wird seinen Alltag ohne den Einbezug von verschiedenen Farben organisieren, was absolut kein Problem ist. Erst wenn einer dieser Einwohner ins Ausland reist und alle roten Ampeln überfährt, mit seiner exotisch anmutenden Kleidung alle Blicke auf sich zieht, gewisse Aussagen nicht versteht und anderes mehr, wird er sich dessen bewusst, dass ihm offensichtlich eine Form der Wahrnehmung fehlt. Er wird sich mit den Farben auseinandersetzen und das Nötigste lernen müssen, dass er in dieser Gesellschaft nicht dauernd auf Hindernisse stösst. Dieses Beispiel soll aufzeigen, dass uns gar nicht klar ist, dass es uns an etwas mangelt, weil wir alle gleich beschränkt sind, oder zumindest fast alle. Im Gegensatz zum Land mit den Farbenblinden gibt es bei der Beschränktheit der Menschheit doch gewisse Unterschiede bei den einzelnen Individuen.

Unsere beschränkte Wahrnehmung

Worin besteht unsere Beschränktheit? Weshalb sind wir behindert? So wie beim farbenblinden Volk ist auch unsere Wahrnehmung nicht ganz intakt. Wir sind nicht fähig, den himmlischen Teil von uns zu erkennen. Wie oben beschrieben muss jedes lebende Wesen einen Kern der Urkraft in sich tragen, denn sonst ist Leben nicht möglich. Nachdem wir uns ja unser selbst bewusst sind, müssten wir doch theoretisch diese Kraft spüren, die dafür sorgt, dass wir überhaupt existieren. Im Grunde genommen ist sie der wichtigste Teil in uns. Aber genau diesen scheinen wir nicht wahrnehmen zu können. So rasen wir über die Autobahn des Alltags (im Bild die farbige Strasse), sind aber losgelöst von den umgebenden und auch leitenden Energien der Sonne (wie dies im Bild dargestellt ist) und treiben allerhand Unfug. Weshalb leben wir so zerstörerisch, wenn wir den Kontakt zum himmlischen Teil verlieren?

Der Körper und das Ego

Mit der Geburt der Körperlichkeit trennen wir uns von der allumfassenden Liebe ab und identifizieren uns mit dem materiellen Teil, also dem Körper. Dies hat zur Folge, dass wir in die Fänge verschiedener problematischer Emotionen geraten: Gier, Zorn, Habsucht, Machtstreben und andere mehr. Damit sind Streit, Krieg und Ausbeutung vorprogrammiert. Nur wenn wir anfangen, uns auf unsere wahre Natur zu besinnen, werden wir fähig, die Liebe zur Grundlange unseres Lebens zu machen und damit effektiv den Himmel auf die Erde zu bringen. Doch wie machen wir das, wenn wir „farbenblind“ sind?

Im Gegensatz zur Farbenblindheit kann die Wahrnehmung der himmlischen Kräfte glücklicherweise trainiert werden. Deshalb gibt es bereits etliche Menschen, welche einen erfreulichen Zugang zu den Energien der kosmischen Liebe erarbeitet haben und sich auch bemühen, ihre Erkenntnisse umzusetzen.

Wie gesagt: die Frage ist nicht, ob ein Mensch dem Bild von diesem Monat gleicht oder nicht. Wir alle sind grundsätzlich eingebettet in das himmlische Element. Die Frage ist nur, ob wir dies auch erkennen können. Solange das nicht der Fall ist, wird das Verständnis für lebensfördernde Gesetze nicht wirklich da sein. Dies ist wie ein Kindergartenkind, das noch nicht erkannt hat, dass gewisse Regeln Sinn machen, weil sie das erfolgreiche Zusammenleben langfristig gewährleisten.

Was ist zu tun?

Sei dir gewiss: auch der schlimmste Egoist wird mal in eine Krise geraten. Dann wird er Rat brauchen. Wo wird er ihn suchen? Am ehesten bei Menschen, welche als solide, absolut integre und mitmenschliche Wesen unterwegs sind. Dies erreicht nur, wer seine himmlischen Seiten in sich ausbaut. Dafür muss man aber erst mal mit seinem eigenen Ego klar kommen, und das bedeutet ganz schön viel Arbeit. Wenn wir der Welt dienen wollen, die auf einen Kollaps zusteuert, bringt es nicht viel, wenn wir belehrend auftreten, wütend werden und dergleichen. Viel besser ist es, sich selbst weiter zu bringen, damit wir leuchtende Beispiele werden. So sind wir bereit, wenn wir gebraucht werden, wo immer dies auch sein möge. Also geht es einmal mehr darum, die eigene Wahrnehmung zu schulen. Ziel muss es sein, mehr von diesem inneren Kern bzw. der Sonne auf dem aktuellen Bild zu erhaschen.

Übung

Um deine Wahrnehmung für die himmlischen Schwingungen zu schulen, musst du die Wahrnehmungskanäle für die anderen Sinne so gut wie möglich ausschalten, dich also in die Ruhe zurückziehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schulung der Konzentration. Sie erlaubt dir, deine Wahrnehmung nach innen gerichtet zu halten. Sonst wird deine Aufmerksamkeit ständig in die nach aussen gerichteten Sinne gezogen, womit du nie genügend lange nach innen schauen kannst, um einen Zipfel der himmlischen Energien wahrzunehmen (sei dies farbiges Licht, ein Ton, Wärme, Kälte oder sonst etwas, das sehr fein und vage sein kann).

Folgende Übung soll dir helfen:

Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken.

Spür nun deinen Körper, der dich durch dein tägliches Leben trägt. Beginne bei den Füssen, geh weiter zu den Beinen, spür das Becken, den Rumpf, die Brust, den Rücken, die Schultern, die Arme bis in die Hände und Finger, dann den Hals und den Kopf bis zum Scheitel. Anschliessend spür den ganzen Körper, wie er da sitzt und beobachte, wie der Atem ein- und ausströmt. Folge den Atemzügen, ohne dich ablenken zu lassen.

Mach dir nun klar, dass dieser Körper zwar materieller Natur ist, gleichzeitig aber auch genährt wird durch die Urkraft, die vor allem durch den Atem für dich erlebbar ist, aber auch durch die Wärme. Ebenso bist du umgeben von einer Aura, welche von dieser Kraft genährt wird. Du kannst dir vorstellen, wie du von einem Licht umhüllt wirst, wie es auf dem Bild durch die Sonne dargestellt ist. Visualisiere dir also diese Sonne oder ein ähnliches Licht und spür die Wärme und den Schutz, die davon ausgehen. Nimm weiterhin deinen Körper wahr, gleichzeitig dieses Licht um dich herum und verbleibe in diesem Zustand, solange du magst und ihn halten kannst.

Wenn deine Zeit um ist, kehre langsam wieder in die Realität zurück. Bedanke dich bei deinen geistigen Helfern und schliesse die Meditation ab.

Das nächste Bild erscheint am 16.12.2023