Depressionen
Wer es nicht schon am eigenen Leib erlebt hat, weiss nicht, wovon ich jetzt spreche: man sitzt förmlich im Dunkeln. Nichts scheint sich zu bewegen. Man sieht keine Zukunft mehr. Die Zeit steht still, nichts führt aus diesem quälenden Zustand hinaus. Man kann sich nicht vorstellen, diesem Schwarz je zu entkommen. Der Morgen ist besonders schlimm. Am liebsten möchte man im Bett bleiben. Es kostet viel Kraft aufzustehen und sich dem Grau zu stellen, dem man sich gegenübersieht. Der Antrieb fehlt völlig, etwas in Angriff zu nehmen. Also muss man sich zu allem zwingen. Gegen Abend wird es meistens besser, aber dann graut es einem schon wieder vor den nächsten leeren Tagen. So schleppt man sich voran, freudlos, mit der bohrenden Frage, ob es einen Ausweg aus dem Dunkel gibt.