Bild vom 25.5.2019

Erinnern wir uns an das letzte Bild bzw. an die Arbeit damit in den vorangehenden Wochen: wir setzten uns damit auseinander, dass das violette Zentrum des Musters durchaus wie eine Sprengkraft wirken kann. Es schien fraglich, ob der umgebende, eher zarte Teil in der Lage ist, mit der dominanten Mitte umzugehen.
In diesem Bild begegnen wir wieder der Polarität von zart und kraftvoll. Doch diesmal stehen die beiden Kräfte gleichwertig nebeneinander. Ausgehend von der hellblauen Mitte strömen sie nach aussen.

Im Polarity symbolisiert Hellblau das Kehlkopfchakra. Dieses wiederum steht für das Element Äther. Äther sorgt dafür, dass Raum vorhanden ist. Ebenso ist es verantwortlich für Ausdruck und Kommunikation. Den Begriff „Ausdruck“ muss man an dieser Stelle in einem erweiterten Sinne verstehen. Er bezieht sich nicht nur auf die Sprache, sondern befasst sich hier mit dem Umstand, wie sich die Person als Ganzes in ihrer Umwelt verwirklicht.

Beim letzten Muster ging es darum, zwischen zwei recht gegensätzlichen Kräften Frieden zu schliessen und die mögliche Spannung im Leben auszubalancieren. Nun gehen wir einen Schritt weiter. Diese beiden bereits bearbeiteten Kräfte sollen nun genutzt werden. Wie ist das gemeint?

Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir uns durchsetzen bzw. in denen wir unseren Standpunkt klären sollten. Dies hat mit Vorteil in einer friedvollen, aber dennoch deutlichen Form zu geschehen. Wir neigen aber oft zu einem Entweder-Oder: Entweder sind wir zu lasch und setzen zu wenig Grenzen oder dann fahren wir gleich mit grosser Wucht ein, agieren zu aggressiv und stossen das Gegenüber vor den Kopf. Nun gäbe es aber ein Sowohl-als-Auch. Das würde folgendermassen aussehen: mit meiner kräftigen Seite wären mir ein bestimmtes Auftreten und klare Worte möglich. Die sanftere Seite würde mir dazu dienen, dem ganzen einen ruhigen Unterton zu geben, freundlich und liebenswürdig zu sein. So würde sich das Gegenüber trotz der Konfrontation mit unliebsamen Inhalten nicht angegriffen und sogar wertgeschätzt fühlen.

Genauso wichtig ist dieses Sowohl-als-Auch in Situationen, in denen es angebracht ist, still zu sein und nur bei Bedarf das Wesentliche zu besprechen. Es gibt Menschen, die eine Redepause aber nicht ertragen. Unablässig wird jeder Leerraum mit Schwatzen gefüllt. Hier herrscht eine ständige Überreizung, mit der ein Gegenüber überwalzt wird.

Damit es möglich ist, ein Sowohl-als-Auch umzusetzen, muss man mit seinen beiden inneren Kräften in Frieden sein. Man muss beide als etwas in seinem Leben anerkannt haben, das Sinn macht und nützlich ist. Zudem muss man die entsprechenden Energien in einem weiteren Schritt beherrschen gelernt haben. Man muss folglich über die Kunst verfügen, beide Seiten in einer zivilisierten Form auszudrücken. Falls einem dies nicht bereits als Kind beigebracht wurde, hat man als erwachsene Person leider ein Defizit und entsprechenden Nachholbedarf. Man wird also üben müssen. Dafür ist es glücklicherweise nie zu spät.

Es gibt nichts Schöneres als Personen, welche diesen Frieden zwischen ihren kräftigen und sensiblen Seiten ausstrahlen. Man hat den Eindruck, sie stehen mit beiden Füssen auf dem Boden und haben es nicht nötig, sich die Akzeptanz ihrer Umwelt durch irgendwelches aufdringliches Verhalten und/oder „Psychospielchen“ zu erwirken. Ebenso wenig verschwinden sie als förmlich unscheinbare Wesen im Nichts. In ihrer Nähe fühlt man sich geborgen und sicher, gleichzeitig auch verstanden.

Um uns immer mehr in eine solche Richtung zu entwickeln, sind wir folglich aufgerufen, unsere Arbeit an uns selbst weiter zu führen. Konkret im Zusammenhang mit diesem Bild möchte ich dir folgendes vorschlagen:

  1. Verbinde dich mit dem hellblauen Zentrum und mach dir bewusst, dass du dich fortwährend als eine Persönlichkeit ausdrückst. Wie sehr gelingt es dir, die hellen und dunklen Strahlen frei fliessen zu lassen?
  2. Beurteile nun, wie zufrieden du mit dir selbst bist. Werde in der Folge konkreter: womit bist du zufrieden, womit jedoch nicht?
  3. Welche Teile deines Selbstausdrucks möchtest du verändern?
  4. Auf welchen Strahl gehören die, Teile, die du verändern möchtest? Den hellen oder dunklen?
  5. Mach dir nun ein genaues Bild davon, wo du gerne hinmöchtest, wie das genau aussieht. Nun überleg dir ganz konkrete Schritte in Form von konkreten Verhaltensveränderungen, wie du zum gewünschten Ziel gelangen könntest. Nimm dir nicht zu viel vor, höchstens 2-3 Schritte auf einmal.
  6. Platziere die geplanten Schritte in Gedanken auf dem Bild. Wenn du nun das Bild betrachtest, stell dir vor, wie du diese Eigenschaften erwirbst und bereits umsetzen kannst. Gleichzeitig such die Gelegenheit, die entsprechenden Fähigkeiten konkret zu üben.
  7. Arbeite mit kleinen Schritten, so dass du auch Erfolge verbuchen kannst. Spiele mit den Strahlen und mit deinen Fähigkeiten bzw. mit den erwünschten Fähigkeiten. Baue in dieser Art langsam an deiner Persönlichkeit. Lass dir aber viel Zeit dabei. Dies ist nicht eine Arbeit, die nach einem Monat abgeschlossen ist. Wir werden mit dem folgenden Bild an diesem Prozess weiterfahren. Es lohnt sich also, jetzt aktiv zu werden.