Bild vom 19.10.2019
Dieses Bild knüpft unmittelbar an das letzte an. Wer dieses noch nicht hatte, soll es anfordern und eine Woche damit arbeiten. Wer nicht ernsthaft damit arbeitete, wird auch mit diesem Bild keinen grossen Nutzen erzielen. Aber es ist mir wichtig, all denjenigen, die seriös und diszipliniert vorangehen, ein Mittel zu bieten, das sie auch effektiv weiterbringt.
Im letzten Bild waren die violetten Strahlen dafür verantwortlich, dass eine hohe Klarheit und Prägnanz entstanden. Zudem trennten sie ein MEHR-ICH von einem WENIGER-ICH ab. Ich erwähnte bereits damals, dass verschiedene Umstände dafür verantwortlich sind, dass wir uns mit einem Teil von uns mehr identifizieren können als mit dem anderen.
Dieses Violett scheint also gewisse Umstände zu beinhalten, die dazu führen, dass wir einige Bereiche in uns eher beleben als andere. Die besagten Umstände können sogar dazu führen, dass wir Seiten in uns völlig verdrängen und/oder abspalten. Von dem her dürfte es von einigem Interesse sein, den violetten Teil in diesem Bild, der ja auch sehr dominant wirkt, vertieft zu betrachten. Die Frage drängt sich auf: Welche Umstände prägen uns so stark, dass sie unsere Persönlichkeit in diesem Mass formen?
Ich möchte zwei Erklärungs-Modelle anführen:
- Durch frühere Leben stecken in uns noch mehr oder weniger unerfüllte Wünsche und Sehnsüchte, aber auch Abneigungen und Hassgefühle. Diese Kräfte sind latent in uns vorhanden, sind sozusagen im Standby-Modus. Durch entsprechende Lebensumstände werden sie aktiviert und bestimmen fortan unser Leben. Wir sind gezwungen, uns mit ihnen auseinanderzusetzen.
- Durch Prägungen in diesem Leben wie Vorbilder (Eltern und andere Bezugspersonen), Erziehung, Traumas und anderes mehr wird unsere Persönlichkeit bereits ab dem Zeitpunkt der Zeugung geformt. Diese äusseren Einflüsse stehen einer gewissen Veranlagung (vererbt) gegenüber, die mitbestimmt, wie die von aussen kommenden Faktoren verarbeitet werden. Je nach dem ist deren Wirkung auf die Persönlichkeit verschieden.
Teilweise beinhalten die Einflüsse der violetten Strahlen Potential, also Fähigkeiten und Ressourcen, welche uns viele Möglichkeiten eröffnen. Teilweise sind damit aber auch Schwierigkeiten verbunden. Wir neigen dazu, letzteres negativ zu bewerten und uns vorzustellen, dass unser Leben viel besser verlaufen würde, wenn diese spezifischen Probleme nicht existieren würden. Da unsere Sichtweise so begrenzt ist, erkennen wir oft erst spät im Leben (häufig auch gar nie), dass das ein Irrtum ist.
Ein weiterer Irrtum ist folgender: um die Erleuchtung zu erlangen, muss alles, was sich an Ungereimtheiten in mir über die unzähligen Inkarnationen angehäuft hat, AUFGERÄUMT werden.
Dabei wird vergessen, weshalb wir hier auf der Erde sind. Es geht nicht ums Aufräumen, sondern ums ERKENNEN. Die zentrale Frage ist nämlich: wann erkenne ich endlich, dass ich nicht mein Körper, sondern ein Wesen jenseits der dreidimensionalen Ebene bin? Es reicht jedoch nicht aus, dies intellektuell zu wissen. Vielmehr geht es um ein vollständiges inneres Gewahrsein.
Zurück zu unserem violetten Bereich: Seine Kraft ist gewaltig, denn ihm «verdanken» wir die Tatsache, dass wir vergessen haben, wer wir sind. Er hält unser Bewusstsein gefangen, indem er uns mit Wünschen, Begierden, Sehnsüchten, Abneigungen, Zorn, Ängsten und anderem eindeckt. Wir verstehen den Stellenwert all dieser Gefühle für unser Leben nicht. Deshalb verwenden wir unsere ganze Energie darauf, unser Dasein einzig nach diesen Emotionen auszurichten, so dass wir möglichst hohen Gewinn erzielen (entweder rennen wir unseren Wünschen nach oder wir vermeiden Situationen, die Schmerzen auslösen könnten). Folglich sind wir den ganzen Tag damit beschäftigt, Entscheidungen zu fällen, um möglichst viel Glück und Liebe (oder dann möglichst wenig Kummer und Schmerz) zu erfahren. In unserer schnelllebigen Zeit haben wir kaum eine Chance, uns einmal zu überlegen, ob dieses Vorgehen Sinn macht, denn es gibt keine Pause, in der wir darüber nachdenken könnten.
Hier mit diesem Bild wollen wir uns jedoch die nötige Musse nehmen und uns darum kümmern, ob wir mit den Prägungen, welche uns der violette Teil beschert, nicht einen besseren Weg finden können. Denn selbst wenn wir sehr klug und umsichtig sind, handeln wir uns mit dieser Lebensart dauernd Probleme ein. Natürlich sollen wir glücklich sein und Liebe erfahren, aber wir müssen verstehen, wie dies zu erreichen ist.
Probleme haben ihren Ursprung oft schon sehr früh im Leben. Wer weise ist, wird versuchen, die Gründe für seine Missstände herauszufinden. Sobald nämlich begriffen wird, wie etwas entstanden ist, kann eine Lösung für das bestehende Des-aster entwickelt werden. Auf den violetten Teil in unserem Bild übertragen würde dies folgendes bedeuten:
Deine Prägung in diesem Leben ist nicht einfach als Fluch oder Segen zu betrachten. Vielmehr müsstest du zu verstehen versuchen, weshalb du so bist, wie du eben bist. Dann wäre zu klären, was du in diesem Leben anstrebst. Ich hoffe, du triffst eine weise Entscheidung. In der Folge sollten die entsprechenden Schritte unternommen werden. Diese sind meistens spiritueller Natur, aber nicht immer ausschliesslich. Manchmal sind zusätzliche Schritte nötig wie berufliche Wechsel, Therapie oder anderes. Wenn du diesen Prozess richtig machst, wird Licht in dein Leben strömen, wie es dem violetten Teil im Bild zugrunde liegt. Du wirst also automatisch Glück und Liebe erfahren, wenn du zu verstehen beginnst, wie Leben funktioniert und dieses Wissen anfängst umzusetzen. Bücher können helfen, aber nur gerade so viel, wie du sie anzuwenden weisst. Wenn du wirklich Erfolg willst, musst du das Gelesene praktizieren.
Dieser ganze oben beschriebene Vorgang ist keine Sache von einigen Wochen, sondern ein jahrelanger Weg. Du musst bereit sein für ein Studium, das dich immer weiterführt, dir immer mehr von den wundervollen Lebenszusammenhängen aufzeigt, so dass du verstehen kannst. Die Arbeit mit diesen Kärtchen ist eine recht kraftvolle Möglichkeit, die du gerne nutzen kannst. Die meisten von uns stecken noch viel zu sehr in einem falschen Verständnis von sich selbst sowie dem Leben fest. Sie fühlen sich als Kämpfer oder als Opfer oder haben gelernt, sich mit dem Bestehenden zufrieden zu geben. Es geht aber um etwas anderes: wir alle sind STUDIERENDE (oder sollten es zumindest sein) und das Leben ist unser Studienobjekt. Mit dem vorliegenden Bild sollst du daran arbeiten, dir ein entsprechendes (Selbst)-Verständnis anzueignen. Denn dieses ist entscheidend dafür, auf dem spirituellen Weg schnell voranzukommen.
Und damit wären wir bei deinen Hausaufgaben. Hier folgt mein Vorschlag, wie du mit dem Bild arbeiten kannst:
Überleg dir, welche Teile im violetten Bereich für dich problematisch sind. Sei dir bewusst, dass vielleicht genau sie dir helfen werden, besonders viel Licht in dein Leben zu bringen. Bist du dir über die Hintergründe deiner misslichen Umstände bereits im Klaren? Wenn nein: weisst du, wie du mehr über sie erfahren kannst? Mache entsprechende Schritte (suche Hilfe bei entsprechenden Personen oder lies entsprechende Bücher) oder informiere dich über Möglichkeiten, wie du zu entsprechendem Wissen kommst. In einem nächsten Schritt bzw. falls du in dieser Beziehung schon auf gutem Weg bist, werde dir klar darüber, was du anstrebst. Ist es die Selbsterkenntnis, dann mach folgendes:
- Verbinde eines deiner Probleme mit dem violetten Teil im Bild und sei dir bewusst, dass Violett im Grunde genommen die Farbe der Spiritualität ist. So betrachtet ist dein Problem eine positive Angelegenheit. Es hilft dir nämlich, wichtige Erkenntnisse zu erlangen. Damit gewährt es dir einen direkten Zugang zum Licht.
- Während du den violetten Teil mit dem Problem im Auge behältst, konzentriere dich nun gleichzeitig auf den hellen Teil und halte beide Teile gleichzeitig in deinem Gewahrsein. Versuche, dies eine Weile aufrecht zu erhalten, während du das Bild betrachtest. Wiederhole diese Übung an verschiedenen Tagen mit den gleichen und auch mit anderen Problemen (jeweils immer nur mit einem Problem auf einmal), bis du merkst, dass du zu deinen Schwierigkeiten eine andere innere Haltung aufgebaut hast.