Bild vom 24.10.2020

Wie du leicht erkennen kannst, knüpft dieses Bild unmittelbar an das letzte an. Hier ist der Aspekt des Heilens im Regenbogen dargestellt. Zudem erscheint die Lotusblume erneut, jedoch nur noch schematisch.

Ein Regenbogen hat etwas Tröstliches an sich. Obschon es noch regnet, scheint schon die Sonne. Es macht den Eindruck, als beinhalte die farbige Erscheinung ein Versprechen: auch wenn das Wetter zeitweise schlecht ist, setzt sich das Gute durch. Überall geschieht jederzeit Heilung. Offensichtlich hat diese Heilung beim Menschen viel mit der Herzenergie zu tun. Ganz so einfach und selbstverständlich scheint dieser Prozess für uns jedoch nicht zu sein. Deshalb ist es sinnvoll, sich einige Gedanken dazu zu machen.

Auch wenn dies auf den ersten Blick nicht einsichtig erscheint, führe ich hier ein weiteres Blümlein auf: die Mimose. Sie soll uns an ein Prinzip erinnern, das wir häufig übergehen. Wie du sicher weisst, reagiert sie nämlich sehr empfindlich. Bei der kleinsten Berührung schliesst sie augenblicklich ihre Blüten. Was hat das aber mit der Heilung zu tun?

Sei dir im Klaren: Solange du Mensch bist, unterliegst du biologischen Gesetzen. Diese beinhalten u.a. Überlebensinstinkte. Folglich hast du aufgrund schmerzhafter Erfahrungen gelernt, dich zu schützen. Je früher du in deinem Leben mit dramatischen Ereignissen konfrontiert wurdest, umso tiefer eingeprägt sitzen bei dir entsprechende Strategien. Fühlt sich ein Teil in dir bedroht, wirst du reflexartig auf die potentielle Gefahr reagieren. Reflexartig bedeutet, dass du das Geschehen nicht steuern kannst. Wahrscheinlich ist dir nicht einmal bewusst, dass in dir ein Mechanismus abläuft. Dieser Mechanismus beinhaltet eine Aktion deines Körpers, welche du als schützend empfindest. Oft ist es ein Dichtmachen, ein Zusammenziehen (z.B. Zusammenziehen einer Muskelgruppe mit entsprechenden Schmerzen wegen der Verhärtungen der Muskulatur). Zeitweise handelt es sich aber auch um eine Dissoziation (man ist nicht mehr richtig im Körper, flüchtet in eine Traumwelt, um die Panik/den Schmerz nicht zu spüren, kann sich folglich nicht konzentrieren etc.). Ob man dicht macht oder die Flucht ergreift: beide Strategien erfolgen in der Regel bereits bei geringster „Bedrohung“. Das Wort Bedrohung steht zwischen Gänsefüsschen, weil eine wirkliche Gefahr selten gegeben ist. Es gibt aber viele Situationen, in denen sich ein Individuum je nach erlebter Geschichte bedroht fühlt, weil der ursprüngliche Schock/ Schmerz noch nicht verarbeitet wurde. Und aus diesem Grund sind wir Mimosen. Unvermittelt reagiert unser Körper auf Reize mit Schutzmechanismen und wird damit unzugänglich für Impulse, selbst wenn sie heilend wären.

Du siehst: wenn du mit alten Verletzungen arbeiten willst, musst du sehr behutsam vorgehen. Mutest du dir zu viel zu, wird sich dein Körper einfach ein-igeln und du erreichst nicht viel. Allerdings darf diese Darstellung auch nicht missverstanden werden: das mimosenhafte Verhalten unseres Energiesystems ist zwar ein Problem, aber wenn wir meinen, wir müssten ständig offen sein, ist dies eine falsche Schlussfolgerung. Ein gesunder Zustand bedeutet, dass der Organismus fähig ist, sich zu regulieren. Das bedeutet, dass er sich entsprechend der Anforderungen anspannt, entspannt, öffnet, schliesst und anderes mehr. Auf das Herz bezogen muss es möglich sein, sich durch Verschliessen zu schützen. Allerdings müsste man einmal studieren, was in verschiedenen Situationen genau mit den Energien rund ums Herz geschieht. Wenn ich mich schütze, bedeutet dies ja nicht, dass gleich alles zu ist und somit still steht. Die Impulse aus meinem Inneren nehme ich sehr wohl noch wahr. Wenn jedoch alles in mir wegen eines traumatischen Zustandes dicht macht, sind sämtliches Leitungen tot. Bin ich überängstlich, kann es passieren, dass meine Schutzmechanismen äusserst heftig ausfallen und ich mich selbst lahm lege (vorsichtshalber werden sämtliche Leitungen dicht gemacht). Dann bin ich möglicherweise überrascht, dass mich die andere Person dermassen „schwächt“. Dabei habe ich lediglich meine gesamten Energien blockiert, so dass nichts mehr fliessen kann. Du siehst, der Umgang mit dir selbst ist trickreich. Aber sorge dich nicht: wie dies beim letzten Bild beschrieben wurde, wird dich die Erfahrung schrittchenweise lehren, sofern du deine Studien geduldig weiter treibst.

Nun zurück zum Regenbogen. Im Grunde genommen ist jeder Organismus auf „Überleben“ programmiert, folglich auf „Heilung“ ausgerichtet. Das können wir auch in der Natur beobachten. Selbst aus dem kümmerlichsten Rest einer halb erfrorenen Pflanze spriessen oft noch Blätter. Manchmal ist es erstaunlich, in welchem Mass sich eine geschädigte Natur erholen kann.
Auch wir Menschen haben diese Fähigkeit. Leider haben wir verlernt, dem Körper und der Seele die nötigen Bedingungen für eine Erholung von verschiedenen Schädigungen (Verletzungen, Stress, Schock und anderes) zu schaffen. Das wären häufig die einfachen und bekannten Faktoren wie genügend Ruhe und Schlaf, gesunde Ernährung und dergleichen. Dazu gesellen sich Elemente wie Fürsorge (füreinander da sein), ein Bewusstsein für den eigenen Energiehaushalt inklusive Verbundenheit mit der Seelenebene, tägliche „Toilette“ des Energiesystems in Form von Meditation oder ähnlichem (es käme dir auch nicht in den Sinn, wochenlang ungewaschen herumzulaufen und die Zähne nicht zu putzen. Aber wenn du energetisch „stinkst“, scheint dich dies nicht zu stören). Wenn du schon nur diese kleine Liste beherzigst, dürfte dein Regenbogen schon recht ordentlich strahlen. Es ist auch nie zu spät, sich zu verbessern. Dann beachte aber, dass du eine Mimose bist. Wenn du jetzt einen grossen Anlauf nimmst und allerhand umkrempelst, wirst du möglicherweise gar nicht so viel gewinnen. Vor lauter Schreck schliesst dein Herzblümchen nämlich die Blüte. In deinem Eifer merkst du nichts, denn du fühlst dich hoffnungsfroh, meditierst über dem farbigen Regenbogen und siehst bereits, wie dieser hell leuchtende und strahlende Farbenreigen dich in voller Pracht ausfüllt. Aber ich muss dich enttäuschen: das ist nicht das Ziel. Wir möchten in ganz tiefe, verletzte Schichten vordringen. Diese werden gut bewacht, denn mit solchen Schmerzen, wie sie dort gespeichert sind, magst du nur ungern in Kontakt treten. Wenn du also einen heilenden Raum schaffen willst, gehe sehr moderat vor. Du sollst dich noch wohl fühlen. Vielleicht ist deine Ernährung nicht optimal und dein Schlafrhythmus noch weniger, aber du kannst ja beides schrittchenweise verbessern. Zudem macht es wenig Sinn, eine halbe Stunde zu meditieren, wenn du es nicht einmal zustande bringst, dich 5 Minuten zu konzentrieren. 7 Minuten für den Anfang sind schon völlig ausreichend. Arbeite bevorzugt mit Baby-Schrittchen. Möglicherweise merkst du, dass der Regenbogen jetzt nicht förmlich deinen Körper erleuchtet, sondern nur ganz normal dort sanft sein Licht abgibt. Das ist ok, mehr ist nicht nötig. Wir werden jetzt eine Übung machen, die dir helfen wird, deine heilenden Kräfte gezielt mittels Regenbogen anzukurbeln.

Übung
Alles in einem Organismus verläuft nach seinem eigenen Rhythmus. Wenn du krank wirst oder etwas in dir nicht mehr stimmt, dann ist ein Teil oder sind mehrere Teile aus dem Rhythmus geraten. Falls die Selbstheilkräfte aktiv werden und erfolgreich sind, finden die Teile wieder in ihren gesunden Rhythmus zurück. Geschieht dies nicht, bleibt das Ungleichgewicht auf körperlicher und/oder seelischer Ebene bestehen. Wir müssen dann einen Weg finden, wie wir beispielsweise mittels Therapie den Missstand beheben können. Doch wie ist es möglich, dem kranken Teil zu helfen, dass er sich wieder an seinen ursprünglichen Rhythmus erinnert?

Irgendwo im gesamten Energiesystem sind alle Rhythmen gespeichert. Wir müssen nur diesen Ort aufsuchen und den Kontakt mit dem gespeicherten Urzustand herstellen. Damit kann sich der kranke Teil meistens sehr schnell wieder einpendeln. Daraus ergibt sich folgende Übung:

Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken. Konzentriere dich nun auf den Regenbogen. Gib ihm den Auftrag, dass er sich dort in deinem Körper platzieren soll, wo er am besten Kontakt zum Speicherplatz mit den gesunden Rhythmen hat. Dies kann das Herzchakra sein (Mitte Brustbein), aber auch das dritte Auge (Mitte Stirn) oder ein anderer Ort. Nun verweile einige Minuten mit dem Regenbogen an dieser Stelle und spüre, wie es sich anfühlt. Wenn alles ruhig ist, gib dem Regenbogen den Auftrag, Kontakt mit dem gesunden Abbild deines Organismus zu machen. Schau nun, was passiert und lass es einfach geschehen. Vielleicht wird es heller oder die Form verändert sich oder die Farben werden anders oder es wird warm oder anderes. Vielleicht merkst du auch nicht viel. Wenn du das Gefühl hast, dieser Teil sei abgeschlossen, gib dem Regenbogen den Auftrag, sein heilendes Licht in den Körper zu senden. Lass dabei den Regenbogen grösser werden, soweit es dir ohne Anstrengung gelingt. Er darf am Schluss den ganzen Körper ausfüllen, muss aber nicht. Dann bleibst du einfach eine Weile mit deinem heilenden Regenbogen sitzen. Anschliessend bedanke dich bei deinen geistigen Helfern und schliesse die Meditation ab. Je öfter du die Übung machst, umso kräftiger wird sie.

Das nächste Bild erscheint am 21.11.2020