Bild vom 09.03.2024

Bild März 2024

Beim vorliegenden Bild leuchtet dem Betrachter eine Perle entgegen. Sie wirkt gross und vollendet. Allerdings ist der Hintergrund eher ein bisschen düster, was jedoch das Leuchten der Perle noch mehr zur Geltung bringt. Das Ganze kann unterschiedlich interpretiert werden. Doch hier möchte ich vor allem auf eine Deutung eingehen, und zwar auf folgende:

Optimaler Umgang mit Traumas

Wir wissen bereits von den vorangehenden Monaten, dass Muscheln Schichten von Perlmutt (oder auch nur Kalk) um einen Eindringling bilden, um ihn abzutöten und damit unwirksam zu machen. Diesen Prozess haben wir als Sinnbild benützt und dargestellt, dass wir Menschen unsere inneren Belastungen wie z.B. Traumas ebenfalls schichtweise bearbeiten müssen. Damit können wir ihre negativen Auswirkungen auf unser Leben langsam neutralisieren. Es ist, als würden wir stetig eine Lage nach der anderen Perlmutt auftragen. Am Schluss ist unser Erscheinungsbild nicht mehr durch die Folgen des Traumas bestimmt, sondern wieder voller Kraft und Zuversicht, wie es der Natur eines gesunden Menschen entsprechen würde. Wir gleichen dann der prallen, leuchtenden Perle.

Problematik beim Umgang mit Traumas

Doch ganz so simpel funktioniert Leben leider nicht. Ich weiss nicht, wie es bei den Muscheln ist. Aber wir Menschen haben es in der Regel mit mehr als nur einem Eindringling zu tun. Es gibt meistens mehrere Situationen, bei denen unsere Schutzmechanismen versagten und wir uns von einer feindlichen Macht überrollt fühlten (was dann ein Trauma zur Folge hatte). Das können Ereignisse sein, die kurz und heftig waren wie ein Unfall, die dann zu einem sogenannten Schocktrauma führen. Viel öfter handelt es sich aber um immer wiederkehrende Belastungen, welche über längere Zeit im Leben wirken. Ich denke dabei an problematische Erziehungsmethoden mit Drohungen und/oder Schlägen, an Mobbing und dergleichen. Daraus entstehen dann Komplextraumas. Um zu überleben bildet ein Opfer verschiedene Schutzstrategien. Es vermeidet gewisse Situationen, neigt möglicherweise zu Aggression oder entwickelt sich gar zu einem Schläger, verschliesst sich, passt sich übermässig an und anderes mehr. Weil oft mehrere Traumas zusammenkommen, ist das Verhalten einer Person ziemlich komplex und das Bearbeiten desselben natürlich auch. Damit kommen wir nun zurück zum Bild.

Gewinn beim erfolgreichen Umgang mit Traumas

Je mehr eine Person an ihren Traumas arbeitet, umso mehr befreit sie sich langsam von ungünstigen Verhaltensmustern, die sie einmal zu ihrem Schutz aufgebaut hatte. Dadurch gewinnt sie entsprechend an Lebenskraft zurück, die durch die Schutzmuster blockiert war. Zudem wird allmählich das Grundwesen der Person wieder spürbar. Sie ist nicht mehr nur noch ein gekünstelter Schatten von sich selbst, sondern man beginnt zu erkennen, dass man eine Persönlichkeit vor sich stehen hat. Solche Menschen strahlen eine gewisse Kraft und Ruhe aus, was dazu führt, dass sich andere automatisch von ihnen angezogen fühlen. Sie verspüren in ihrer Nähe eine wohltuende Sicherheit. Obschon auch nach so viel erfolgreicher Trauma-Arbeit noch längst nicht alles aufgelöst ist, wirken solche Menschen bald einmal wie leuchtende Perlen

Verankern von Fortschritten bei der Traumabearbeitung

Wie sehr du schon leuchtest oder nicht, soll hier nicht Gegenstand der Erörterungen sein und ist auch völlig egal. Wichtig ist nur: du kommst immer wieder an einen Punkt, da leuchtest du schon ein bisschen mehr als noch vor einer gewissen Zeit. Und das ist das Wichtigste: du hast Fortschritte gemacht. Dann gleichst du dem Bild vor dir mit der wunderschönen Perle und merkst, dass etwas fliessen kann, das vorher noch nicht fliessen konnte. Und das gilt es zu geniessen. Doch nun kommt der Knackpunkt: Du sollst dir dieses Bild ganz gut einprägen. Dabei sollst du dir vollständig im Klaren sein, dass du schon viel erreicht hast und hart an dir arbeitest. Verankere den Moment der Kraft, wenn du merkst, dass du schon einiges von den ungesunden Mustern hinter dir gelassen hast. Überleg dir, wie es vor einem Jahr war. Dann werden dir deine Fortschritte möglicherweise noch deutlicher vor Augen geführt. Denk auch an all die Zeiten des Zweifels und vergegenwärtige dir, dass diese Gedanken Zeitverschwendung waren, ebenso die vielen Ängste.

Umgang mit Zweifeln und Ängsten

Du siehst den dunklen Hintergrund der Perle. Es gibt noch viel zu tun, noch einiges an Dunkelheit zu durchdringen. Es kommen wieder Zeiten auf dich zu, die dich zweifeln lassen und deine Ängste aktivieren. Dann schau die Perle an und denk daran: du warst schon x-mal am gleichen Punkt, hast gezweifelt und dich geängstigt. All diese Gedanken waren die reinste Zeitverschwendung. Du hättest während all der Stunden besser etwas anderes mit deinem Kopf angefangen, das wäre wohl sinnvoller gewesen. Denn schlussendlich wurde immer wieder eine Perle aus allem. Und auch aus der nächsten Krise wird wieder eine Perle hervorgehen. Du wirst einfach eine weitere Schicht Perlmutt um deine Probleme gelegt haben. Der Lohn dafür sind mehr Kraft, mehr Weisheit, mehr Verbundenheit mit dem Göttlichen, mehr innere Ruhe. Ich weiss, es ist eine hohe Kunst, mitten in der Krise die Perle zu betrachten und gelassen sowie vertrauensvoll zu bleiben. Doch wer stetig übt, wird schliesslich Meister.

Übung

Diesen Monat könntest du wieder einmal den Schwerpunkt darauf legen, das Positive in deinem Leben hervorzuheben und dich damit zu stärken. Gleichzeitig gilt es, negative und schwächende Gedanken zu kontrollieren. Mach dazu folgende Übung:

Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken.

Lass nun den Tag in Gedanken Revue passieren und suche nach Momenten, in denen du dich stark gefühlt hast, gut reagieren konntest, einen Fortschritt in dir entdecktest, negative Gedanken zu kontrollieren vermochtest oder ähnliches. Nimm einen dieser Momente und vergegenwärtige ihn. Dann würdige ihn, indem du dir einfach klar machst, dass du Erfolg hattest und dies dem Bild der Perle entspricht. Es ist nichts weltbewegendes, einfach ein stiller guter Moment, den du aber tief verankern und würdigen sollst. Das kannst du mit anderen Momenten wiederholen.

Damit diese Übung leicht von der Hand geht, sammle bereits während des Tages solche Momente, indem du beispielsweise negative Gedanken, aufbrausendes oder allzu angepasstes Verhalten kontrollierst oder anderes. Wenn du einen Monat so arbeitest, kannst du eine tolle positive Dynamik in dein Leben bringen.

Wenn deine Zeit um ist, kehre langsam wieder in die Realität zurück. Bedanke dich bei deinen geistigen Helfern und schliesse die Meditation ab.

Das nächste Bild erscheint am 06.04.2024