Bild vom 22.10.2022

Das Thema vom letzten Monat findet hier seine Fortsetzung. Wir sehen die gleiche Person, aber aus einem anderen Blickwinkel heraus. Auch die Farben sind uns bereits vertraut: Grün für die gute Verbundenheit mit dem aktiven Leben, Rosa für die Umsetzung der Liebe im Alltag. Zusätzlich finden wir das helle Gelb, das im Bild vom August thematisiert wurde. Es steht für das Seelenlicht, für die göttliche Ebene. Wir finden hier ein interessantes Phänomen vor: wie bereits im letzten Bild ist das Zentrum rosa. Ganz aussen befinden sich die grünen Reifen. Dann das Überraschende: ein dicker Ring in hellem Gelb, der aber nicht im Zentrum liegt. Was hat dies für eine Bedeutung?

Das Konzept der Liebe verstehen

Diese Person hat mit der göttlichen Ebene schon viele Erfahrungen gesammelt. Ihr Bewusstsein ist dadurch bereits recht gut erweitert. Dadurch fliesst durch ihren Körper und ihr Nervensystem eine erhöhte Ladung an Energie. In einem gewissen Sinne strahlt sie schon erfreulich hell und verbreitet dadurch einfach durch ihr So-Sein Licht. Dennoch versteht sie vieles noch nicht. Wenn wir beispielsweise davon ausgehen, dass die schöpferische Kraft und somit das Göttliche reine Liebe sind, dann müsste man diese Kräfte voll und ganz verstehen, um das Wesen der Liebe in seiner ganzen Tiefe zu begreifen. Das liegt für ein menschliches Wesen wohl nicht im Bereich des Möglichen. Dennoch tut diese Person täglich ihr Bestes, Liebe zu leben. Sie ist sich allerdings dessen bewusst, dass es ihr eingeschränktes, individuelles Konzept der Liebe ist. Gleichzeitig forscht sie aber in dieser Richtung stetig weiter, um das grosse Ganze und somit ihr eigenes Sein immer mehr erfassen und die Liebe immer besser leben zu können.

Das Sowohl-als-Auch

Ein weiterer Aspekt wird im Bild sichtbar. Wir tendieren dazu, Gegebenheiten in der Welt in starre Denkschemen einzuordnen. Dabei gehören sie entweder in das eine oder dann in das andere Schema. Aber wir fügen sie selten gleichzeitig in mehrere Schemen ein. Das ist in manchen Fällen auch korrekt. Entweder ist etwas ein Baum oder dann eben nicht.

Aber vielfach sind die Zusammenhänge komplexer. Trotzdem differenzieren wir unsere Vorgehensweise nicht und bleiben bei unserem Entweder-Oder-Denken.

Wir haben genaue Vorstellungen, wie wir Sachverhalte fein säuberlich in Schubladen versorgen. Doch je mehr wir in unserer Entwicklung voranschreiten, umso mehr sollten wir erkennen, dass wir mit diesem polaren Denken der Realität nicht gerecht werden. Häufig gibt es nämlich unterschiedliche Sichtweisen, so dass es schwierig ist, ein klares Urteil zu fällen. Ebenso können mehrere verschiedene Vorgehensweisen in einer Situation sinnvoll sein und zu guten Ergebnissen führen. Es gibt selten ein Schwarz oder Weiss, sondern viel mehr ganz viele Grautöne. Diese Tatsache sieht man in den grünen Reifen dargestellt. Während die einen „Kuchenstücke“ von innen nach aussen heller werden, ist es bei den anderen genau umgekehrt. Dies bedeutet: Scheinbare Widersprüche im Leben lösen sich beim näheren Hinschauen nicht selten auf. Damit dieser Abschnitt besser verstanden wird, braucht es einige Beispiele:

Beispiele

In der Folge stelle ich einige Behauptungen auf, die ich kurz beleuchte. Eine weitere differenzierte Betrachtung überlasse ich dir, liebe Leserin, lieber Leser:

  • Die Technik ist wundervoll und bringt uns Fortschritte. Sie konfrontiert uns aber auch mit Gefahren wie mit erhöhten Strahlenbelastungen, für die wir keine Lösungen finden. Wir müssen sie schlussendlich akzeptieren, weil die Macht der Konzerne zu gross ist, welche ihre Errungenschaften verkaufen wollen.
  • Die Globalisierung bringt grosse Vorteile. Sie sorgt auch dafür, dass die Schwächeren teilweise auf der Strecke bleiben oder gar ausgenützt werden.
  • Jemanden anzuschreien ist völlig daneben und zeugt von schlechter Beherrschung. Manchmal ist es genau das richtige Mittel, um eine Person zu erreichen, die in die Erstarrung geraten ist bzw. die nicht mehr ansprechbar ist.
  • Liebe umsorgt Mitmenschen mit Wärme, Hingabe und Fürsorge. Ja, aber Liebe kann auch Härte bedeuten, Bestrafung, unbeugsame Konsequenz, denn sie sorgt dafür, dass der Charakter des anderen nicht verdirbt.

Sinnvoller Umgang mit dem eigenen Leben

Mit dem eigenen Leben sinnvoll umzugehen bedeutet häufig, Gegensätze vereinen zu können. Beginnen wir mit folgendem Beispiel:

Einerseits bin ich aufgerufen, mich an Gesetze zu halten. Andererseits soll ich meine innere Kreativität, folglich mein Wesen in seiner ganzen Fülle ausleben. In einem ersten Schritt muss ich für mich klären, welche Einschränkungen ich mir auferlegen möchte. Beispielsweise sollte ich kein Wesen verletzen, wobei es Situationen geben mag, die mich in ein Dilemma bringen (wenn ein Amokläufer auftaucht oder ähnliches). Ich sollte zudem der Wahrheit verpflichtet sein (auch hier gibt es Dilemma-Situationen), sollte Leben schützen und anderes. Gleichzeitig wäre ich aufgerufen, meine Eigenheiten und Begabungen einzubringen und mich „auszuleben“. Es ist nun ein Balanceakt, dass ich mich nicht durch all die Gebote in ein Korsett zwänge, das mir kaum noch erlaubt, kreativ zu sein. Gleichzeitig muss ich aber auch darauf achten, dass ich mich nicht auf Kosten des Umfeldes „austobe“ in der Meinung, dass es schliesslich mein Recht sei, mich selbst auszudrücken. Wo genau die Grenzen durchgehen, unterliegt dem eigenen Ermessen und muss deshalb sehr genau studiert werden.

Weitere Gegensätze sind folgende:

  • Von sich gewisse Leistung fordern versus sich entspannen dürfen
  • Ausschliesslich gesunde Nahrung zu sich nehmen vs. sündigen dürfen
  • Zeitpläne erstellen und einhalten vs. ohne Struktur im Moment leben
  • Liebe in Form von Fürsorge und Unterstützung vs. einfordern von klaren Regeln

Erwachsen werden

Es ist nicht einfach, auf all diese Fragen eine gute Antwort zu finden. Was macht folglich der schlaue Suchende? Er hält Ausschau nach Anleitungen in Büchern oder bei Lehrpersonen. Doch irgendeinmal muss jeder erwachsen werden. Wir alle haben unterschiedliche Konstellationen und jede Situation ist in ihrer Zusammensetzung einmalig. Es gibt keine allgemeingültigen Rezepte. Das bedeutet, dass du den Mut haben musst, eigene Antworten für dich zu finden. Das kann dazu führen, dass du Angst hast, etwas falsch zu machen. Dann halte dir vor Augen, dass es im Leben nicht um richtig und falsch geht, sondern um das Erforschen von Möglichkeiten. Du schaffst einfach eine Situation und schaust dann, welche Folgen sich ergeben. Daraus lernst du. Und dafür bist du auf die Welt gekommen. Wenn du nicht lernen magst, hat dein Aufenthalt hier keinen Sinn. Einmal mehr bist du also aufgefordert, ins Leben einzutauchen. Auch wenn du nicht perfekt bist und Fehler machst, solltest du dich nicht scheuen, den Pflichten des Alltags die Stirn zu bieten. Sie mögen schwierig und kompliziert sein, aber nur so erwirbst du dir eine differenzierte Wahrnehmung und Denkweise. Das wiederum ermöglicht dir schliesslich, weise Entscheidungen zu fällen.

Übung

Das Bild habe ich bereits ausführlich erklärt. In der Folge nun eine Übung, die dir Kraft geben soll, mit deinen täglichen Pflichten klar zu kommen.

Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken. Versetze dich in die Rolle dieses Wesens: im Kern ist Liebe, gleichzeitig ist eine gute Erdung vorhanden. Nimm diese Erdung wahr, indem du dein Gesäss auf der Unterlage spürst, deinen Atem wahrnimmst und ebenso, wie sich der Körper anfühlt.

Stell dir nun vor, dass die rosa Mitte in deinem Herzchakra ist. Dieses Rosa symbolisiert dein Verständnis von Liebe, die du leben möchtest. Spür, wie sich diese rosa Kugel im Herzen anfühlt und verweile eine Zeit lang darin.

Stell dir nun vor, dass du von einem hellen Licht umgeben wirst. Dieses Licht ist das göttliche Licht, das dich umhüllt und beschützt. Es ist eine Liebe, die du nicht verstehst. Aber du nimmst wahr, dass sie dich trägt und begleitet, wo immer du bist. Das ist wohltuend, weil das Leben doch häufig herausfordernd ist und dir einiges abverlangt. Doch in diesem Licht darfst du dich einfach baden. Verweile darin und nimm die Kraft auf, die daraus strömt. Wenn es dir nicht so gut geht, dann wirst du von diesem Licht Trost erfahren. Nimm einfach, was es dir zu geben hat. Es wird auch dein Herz füllen und dein Rosa intensiver leuchten lassen, so dass du deine eigene Form der Liebe noch intensiver leben kannst.

Wenn die Zeit für dich gekommen ist, dich zu verabschieden, dann komm langsam wieder in die Realität zurück. Bedanke dich bei deinen geistigen Helfern und schliesse die Meditation ab.

Das nächste Bild erscheint am 19.11.2022