Bild vom 17.12.2022

Bild Dezember 2022

Heute, auf Ende des Jahres, setzen wir dem aktuellen Bild nach all den Variationen der letzten Monate buchstäblich die (Sternen-)Krone auf.

Erinnern wir uns kurz: hier ist eine Person abgebildet, die mit beiden Füssen auf dem Boden steht (grüne Reifen). Sie lebt aus ihrer Mitte heraus (aus dem rosa Zentrum), in diesem Fall aus dem Herzen. Das bedeutet, dass sie versucht, ihr Verständnis von Liebe in den Alltag einzubringen. Dies wird sichtbar an den beiden rosa Ausstülpungen.

Doch nun wurde das Bild mit einem ganz neuen Element versehen: mit den gelben Sternen, die wie Kronen auf den Kreisen sitzen. Es wird sich im Folgenden zeigen, dass sie effektiv die Krone der Erkenntnis dieses Wesens sind. Das Ganze ist absolut simpel, aber unglaublich effizient und kraftvoll, wenn man auf seinem spirituellen Weg möglichst schnell vorankommen will. Um das Prinzip darzustellen, möchte ich ein Erlebnis schildern, das sich mir einbrannte und seither als Leitstern dient.

Der „Besitz“

Als ich noch an meiner letzten Adresse wohnte, war ich lange Zeit sehr glücklich mit der Situation. Doch eines Tages spürte ich, dass es für mich dort nicht mehr stimmte. Ich hatte mich mit dem Vermieter überworfen. Zudem musste ich mir gefallen lassen, dass in der Nacht eine Katze über meinem Schlafzimmer herumsprang, weil sie offensichtlich zu dieser Zeit den Spieldrang hatte. Kurz: ich fühlte mich plötzlich nicht mehr wohl und wusste, ich musste eine neue Bleibe suchen. Als ich in mich hineinhorchte, war mir sogleich klar, dass ich erst zwei Monate später mit der Suche beginnen sollte. Das fand ich merkwürdig. Da ich es aber gewohnt bin, meiner inneren Stimme zu folgen, ging ich das Risiko ein und wartete.

Sobald die Zeit um war, suchte ich die örtliche Zeitung sofort nach Inseraten ab. Und siehe da: eines sprang mir sogleich in die Augen: ein Reihenhaus in unmittelbarer Nähe. Noch am selben Abend konnte ich es mir anschauen. Es war kaum zu glauben, aber es passte einfach. Ich liess es dann noch von einem meiner Patienten, einem Immobilienfachmann, begutachten. Dieser befand es als eine gute Sache und eh ich mich versah war ich Besitzerin eines Hauses. Weder vorher noch nachher hatte ich andere Objekte angeschaut. Ich wusste einfach: es war das Richtige.

Nun geschah aber folgendes: nach einer umfangreichen Sanierung stand ich einmal im Keller meines Hauses. Dabei wurde mir plötzlich ganz schwer ums Herzen. Mir war, als würde mich dieses Haus förmlich erdrücken. Alles war viel zu schnell gegangen. Im Grunde hatte ich nie im Sinn gehabt, etwas zu kaufen. Nun sass ich da und war Eigentümerin. Das empfand ich als sehr bindend. Ich konnte nicht mehr einfach künden und umziehen, wenn mir etwas nicht passte. Zudem war ich für das ganze Haus samt Umschwung verantwortlich. Eine ganze Tonne schien auf meinen Schultern zu lasten.

Doch unvermittelt kam mir die Lösung meines Problems in den Sinn: dieses Haus war nicht auf normalem Weg zu mir gekommen. Es war mir sozusagen von der göttlichen Ebene geschickt worden. Also gehörte es mir gar nicht wirklich. Aber ich durfte es bewohnen. Und solange ich hier wohnte, wollte ich es auch in Ordnung halten. Das war ich der göttlichen Ebene schuldig. Ich fühlte mich wieder frei: mir gehörte nichts, aber ich verwaltete das Gut, solange ich hier war.

Unsere Wünsche als Sklaventreiber

Nun komme ich zum Kern der Sache:

Wir haben sehr viel Stress, weil wir mit unserem Handeln dauernd einen Gewinn anstreben. Dieser kann materieller Natur sein, aber auch emotionaler oder ideeller. Damit sind wir nie frei, denn wenn die Resultate nicht stimmen, sind wir enttäuscht und frustriert. Haben wir Glück und unsere Wünsche werden erfüllt, schwappen die Emotionen in die positive Richtung, um dann gleich darauf bei einer Negativ-Runde wieder in den Keller zu purzeln. Das ist sehr anstrengend und frisst eine Menge Energie, die nutzlos vergeudet wird. Im Grunde genommen sind wir Sklaven unserer Wünsche und unserer Emotionen. Durch meine Erfahrung öffnete sich mir eine ganz andere Welt, nämlich folgende:

Meine Aufgabe

Wenn ich nichts für mich beanspruche, muss ich auch nie enttäuscht sein. Trotzdem habe ich ja alles, was nötig ist für ein gutes Leben. Im Grunde genommen gehört uns diese Welt sowieso nicht, ebenso wenig gehört mir mein Leben. Die Welt steht uns Menschen – aber auch vielen anderen Lebewesen – zur Verfügung. Mein Leben existiert dank dem göttlichen Funken, den ich in mir trage. Ich bin also lediglich die Verwalterin von allem. Nachdem mir all dies nicht gehört, sollte ich besonders sorgfältig damit umgehen.

Ich tue also täglich, was ich zu tun habe. Ich tue es so gut, wie ich es kann. Wenn ich dies leiste, muss ich mir über die Resultate keine Sorgen machen. Ich habe mein Möglichstes getan, habe das mir anvertraute Gut verwaltet. Wenn ich etwas besser machen muss, werde ich es lernen, denn das gehört zum menschlichen Lebensplan.

Das tönt sehr freudlos, ist aber absolut nicht so gemeint. Im Gegenteil: wer nicht mehr seinen Wünschen nachrennt, kann sich endlich auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich auf seine Aufgaben. Jede Seele bringt etliches mit, das sie in diesem Leben realisieren möchte. Wer folglich lernt, seiner Bestimmung zu folgen, wird auch spüren, was er sich vorgenommen hat. Somit kann man sich voll entfalten, mit Freude seine gesamte Kreativität in Handlung umsetzen und Spass an den Resultaten haben.

Das Bild

Wie oben bereits gesagt, bedeuten die Sterne die Krone des Verständnisses. Was ist damit genau gemeint?

Bisher wurde die Person immer dargestellt, wie sie aus ihrer Mitte heraus lebt und ihre Liebe im Alltag einbringt. Das ist durchaus eine löbliche Lebenshaltung. Dennoch kann es sein, dass der Kontakt zum Göttlichen zu wenig aktiv ist.

Das aktuelle Bild spiegelt nun eine Person wider, welche in einem regen Austausch mit der Seelenebene bzw. mit der göttlichen Ebene steht. Sie betrachtet den Alltag quasi als Gottesdienst. Damit kann sie sich von der Idee befreien, die Last der ganzen Welt auf ihren Schultern tragen zu müssen. Sie leistet ihren Anteil, so gut sie kann. Weil sie in ihrem Handeln nicht berechnend ist (sie muss keine Wünsche erfüllt haben), kann die reine Energie durch sie hindurchfliessen. Und das sind die Sterne. Diese bringen das Licht gebündelt in das Aussen. Das bedeutet, dass jeder Zacken eines Sterns das Licht in sich sammelt und durch die Spitze gezielt in eine Richtung wirken lässt. Übersetzt heisst das, dass das Licht in eine konkrete Tat umgesetzt wird, welche selbstlos ist.

Ziel selbstlosen Handelns

Warum ist diese Erkenntnis des selbstlosen Handelns die Krone der Erkenntnisse dieser Serie von Bildern?

Durch eine innere Haltung, welche das Leben zum Gottesdienst macht, werde ich innerlich mehr und mehr in einen tiefen Frieden kommen, weil ich meine auf mich selbst bezogenen Wünsche nicht mehr länger nähre. Damit erreiche ich schlussendlich das, wonach ich immer suche: den Kontakt zu meiner Seele, denn diese kann ich nur in der Stille erfassen. Solange ich meinen Wünschen nachrenne und meine Emotionen einem Wechselbad von Frustrationen und Glücksgefühlen aussetze, bleibt mir der Zugang zu meinem innersten Kern versperrt und damit auch das wirkliche Glück.

In der Folge soll die neutrale Haltung geübt werden.

Übung

Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken.

Sei dir bewusst, dass du unter den gegebenen Umständen lebst, weil sie für dich aus bestimmten Gründen stimmig sind. Es ist folglich deine Aufgabe, dein Bestes zu geben, mit ihnen auf eine gute Art umzugehen und aus ihnen zu lernen. Du sollst weder leiden, noch sollst du deinen Wünschen nachrennen, sondern mit vollem Einsatz deine Pflichten erfüllen (auch dir selbst gegenüber!). Das darf übrigens gerne mit viel Freude geschehen. Es ist doch zu hoffen, dass deine Lebensfelder genügend Anlass für positive Gefühle ergeben (zumindest deine privaten, die es ja auch zu pflegen gilt!).

Vergegenwärtige dir eine oder mehrere Situationen des Tages (bevorstehende oder bereits zurückliegende) und stell dir vor, dass du sie im Dienst für das Göttliches verrichtest, ohne persönliche Wünsche damit zu verbinden. Kopple sie mit einer neutralen persönlichen Haltung, jedoch mit dem Ziel, dein Bestes zu geben, deine Pflicht zu erfüllen. Dies ist in einem gewissen Sinne auch ein Wunsch, aber einer, der das Wohl des göttlichen Ganzen im Auge hat. Bedenke dabei, dass Wünsche auch das Vermeiden von Negativem betrifft: „ich habe Angst davor, nicht zu genügen“ oder anderes. Durchkämme dein Inneres sehr genau und analysiere deine Motivation hinter deinen Tätigkeiten.

Wähle nun eine Situationen aus und mach folgende Übung: stell dir vor, dass das Zentrum deiner gelben Sterne im Herzzentrum liegt. Folglich ist dieses gelb. Aus diesem gelben Herzen heraus strömen anschliessend deine Anstrengungen, welche du als „Gottesdienst“ betrachtest, ohne sie mit persönlichen Wünschen zu verbinden. Während du also das Gelb visualisierst, denk an die Situation. Dann denk an dein Handeln in dieser Situation, das nun als gelbe Strahlen aus deinem Herzen nach aussen fliesst. Spür, wie du in Handlung bist, dich gefühlsmässig aber nicht drein verwickelst. Es strömt einfach aus dir heraus, wie die Strahlen der Sterne. Lass es eine Weile fliessen und verinnerliche dieses Gefühl.

Falls du Lust und Zeit hast, wiederhole diese Übung mit einer oder mehreren weiteren Situationen. Damit kannst du das neue Muster festigen, so dass es dir im Alltag immer besser zur Verfügung steht.

Wenn die Zeit für dich gekommen ist, kehre langsam wieder in die Realität zurück. Bedanke dich bei deinen geistigen Helfern und schliesse die Meditation ab.

Das nächste Bild erscheint am 14.01.2023