Bild vom 09.04.2022

Bild April 2022

Das Zentrum des Bildes wird vom Element Wasser bestimmt. Im Polarity kennen wir mehrere Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Jedes dieser Elemente symbolisiert bestimmte Energie-Zustände, welche unterschiedliche Aufgaben im gesamten Regelwerk „Mensch“ zu erfüllen haben. Nur das optimale Zusammenspiel all dieser Energien garantiert einen gesunden Organismus. Damit ist jede Ebene gemeint: die körperliche, die psychische und auch die spirituelle.

Das Element Wasser

Jedem Element kann ein Zentrum zugeordnet werden, ein sogenanntes Chakra. Das Wasserchakra befindet sich zwischen dem Schambein und dem Bauchnabel. Das weist bereits darauf hin, dass es für Organe im Unterleib verantwortlich ist. So  kümmert es sich tatsächlich unter anderem um die sexuellen Funktionen, aber auch ganz allgemein um die Flüssigkeiten im Körper (vor allem die Lymphe). Wie wir wissen, horten wir im unteren Bauch gerne unsere verdrängten Themen. So ist das Wasser auch verbunden mit diffusen Ängsten, aber ebenso mit unserer archaischen (urtümlichen) Natur. Hier gewährt uns die Schöpfung einen Zugang zu tiefsten Schichten unseres Seins, die manchmal sehr diffus und damit beängstigend sein können.

Wasser ist auch das Element des Weiblichen. Wer mit seiner weiblichen Seite in einem guten Einklang steht, kennt in der Regel die Kräfte der Wasserenergie und schöpft viel Kraft aus ihr. Er nutzt seine Instinkte, denkt ganzheitlich und für das Wohl der Gemeinschaft sowie der Natur, ist belastungsfähig und grossherzig. Wer Mühe mit dieser Qualität hat, dem bereitet das Tiefgründige, oft nicht ganz Fassbare dieses Elementes viel Unbehagen.

Das weibliche Element

Wenn ich vom Weiblichen spreche, muss ich aufpassen, dass ich richtig verstanden werde. Es geht hier nicht um eine Art von Emanzipation, wobei diese Strömung durchaus ihre Berechtigung hat. Leider wird sie häufig falsch umgesetzt. Statt der Entfaltung einer gesunden und wirksamen Weiblichkeit werden die Frauen zu halben Männern und verschwenden ihr angeborenes Gut, indem sie seine Energie in das aggressive männliche Element einfliessen lassen. Eine andere Strategie ist das völlige Ausgrenzen der männlichen Energien, was zu einem Ungleichgewicht führt, das auch nicht lebensförderlich ist. Das Yin-Yang-Zeichen macht uns klar, wie wir mit den beiden Polen umgehen sollten. Durch die lange Unterdrückung des Weiblichen ist es nicht ganz einfach, dieses Gleichgewicht zu schaffen. Wir haben verlernt, den weiblichen Anteil zu würdigen, womit er verkümmert ist. Deshalb müssen wir ihn neu kennenlernen. In dieser Phase ist es normal, dass man Fehler macht. Erst allmählich wird es uns gelingen, das Weibliche in seiner gewinnbringenden Form in unsere Leben zu integrieren.

Die Wichtigkeit der Heilung des weiblichen Prinzips

Wir sollten uns allerdings ein wenig sputen, das Wasserelement und mit ihm das weibliche Prinzip zur Heilung zu bringen. Schwierigkeiten in diesem Bereich sind nämlich nicht nur quälend für dich als Einzelperson, sondern sie spiegeln sich in den Problemen unserer Weltengemeinschaft. Wir zerstören mit unserem mangelnden Verständnis für das Weibliche unsere Mutter Erde. Das Weibliche hat unmittelbar mit dem Gebären und Behüten von Leben zu tun. Es ist unter anderem die nährende Mutter, die für ihre Kinder uneingeschränkt da ist.

Leben kann nur gedeihen, wenn es seinen Gesetzen folgen darf. Das haben wir im Bereich der Humanmedizin endlich erkannt und deshalb unter anderem die Vorgänge rund um die Schwangerschaft fleissig studiert. Dank diesem Wissen versuchen wir, schwangeren Frauen alles zu geben, um die entsprechenden Funktionen optimal zu unterstützen. Wir müssen aber weitergehen. Mutter Erde braucht ebenfalls unsere Unterstützung. Die Weltbevölkerung muss lernen, die mütterliche Fürsorge für alles Lebendige zu entwickeln, entsprechende Massnahmen zu ergreifen und umzusetzen. Wir haben also viel Forschungsarbeit zu leisten, damit wir nicht mehr gegen, sondern mit der Natur zusammenarbeiten. Zudem müssen wir unsere Ansprüche den Gegebenheiten besser anpassen.

Diese Lernprozesse hätten einen willkommenen Nebeneffekt: keine Mutter (die eine wirklich fürsorgliche Mutter ist) schickt ihre Kinder freiwillig in den Krieg. Hätten wir demnach alles Menschen mit einer gut ausgebildeten weiblichen Seite, gäbe es möglicherweise weniger oder gar keine Kriege.

Die Heilung des weiblichen Prinzips

Die Arbeit mit dem Wasserelement ist nicht einfach, da wir hier in Bereiche geraten, die mit urtümlichen sowie sehr diffusen Gefühlen besetzt sind. Zudem finden wir in dieser Region auch viele verdrängte Erlebnisse, die teilweise hochtraumatisch sind. Möchte man sich also einen Zugang zur eigenen Weiblichkeit schaffen, läuft man Gefahr, in einer Oberflächlichkeit hängen zu bleiben oder dann gleich mit einer Wucht von schwierigen Eindrücken aus dem Unterbewusstsein konfrontiert zu werden.

Es ist klar, dass wir mit diesem einen Bild dieses Thema nicht umfassend bearbeiten können. Deshalb wähle ich folgendes Vorgehen:

  • In meinem Buch „Das Tier im Menschen“ beschreibe ich im Kapitel „Schwere Krisen bearbeiten“, wie man mit belastenden Emotionen bzw. traumatischen Zuständen arbeiten kann. Unten folgt eine kurze Anleitung, die im Alltag sehr nützlich ist (verkürzter und angepasster Auszug aus dem Buch).
  • Das Bild ist eine sanfte Form, sich mit dem Wasserelement zu befassen und dort gestaute Energien ins Fliessen zu bringen. Damit können verdrängte Anteile gelöst und verarbeitet werden.

Belastende Emotionen und traumatische Zustände bearbeiten

Ausgangspunkt der folgenden Übung ist ein belastender Zustand wie z.B.

  • Stressgefühle;
  • Starke Trauer, welche ein Klemmen in der Brust verursacht;
  • Angst, die das Herz schneller schlagen und/oder den Magen zusammenziehen lässt;
  • Starke innere Erregung mit Herzklopfen;
  • Bilder einer problematischen Situation wie Unfall, Prüfung etc. tauchen auf.

Wenn du nun mit der Übung beginnst, musst du dich wohl und sicher fühlen. Zudem solltest du ungestört sein.

Versetzt dich in die Lage, dass du die Situation, die dich belastet und/oder überfordert, von aussen betrachten kannst, als wärst du ein Zuschauer.

Taste dich nun an die belastenden Emotionen bzw. das traumatische Ereignis heran. Sobald du zu stark in eine innere Erregung gerätst, verankere dich im Hier und Jetzt und schaffe Distanz zu den Emotionen bzw. zum Ereignis. Suche einen Ort in dir, wo du die Emotionen bzw. das Ereignis berührst und alles betrachten kannst, ohne davon eingesogen zu werden

Nun beobachte, wie der Körper reagiert. Hier sind nämlich die Panik sowie die Überlebensreflexe des Momentes gespeichert, als du von etwas überwältigt wurdest, das nun unschöne Spuren hinterlassen hat. Beides muss langsam entladen werden. Wenn du zu schnell vorwärts gehst, „verschlingt“ dich die Panik wieder oder die Überlebensreflexe legen dich lahm (du kannst nicht mehr denken, fühlst dich schwindlig, dir ist übel und anderes). Also musst du mit kleinen Schrittchen arbeiten. Wenn du es richtig machst, fühlst du zwar Stress in Form von verschiedenen körperlichen Reaktionen wie ein Zusammenziehen, ein Zittern, Frieren, Schwitzen bzw. du siehst Dunkelheit, Nebel, empfindest Angst, Hilflosigkeit und anderes, aber alles ist leicht genug, dass du es aushalten kannst, ohne in Panik zu geraten oder dich blockiert zu fühlen.

Warte nun einfach ab, bis sich die körperliche Reaktion beruhigt und schau dann, was als nächstes geschieht. Wahrscheinlich kommt es zu einer weiteren körperlichen Reaktion (vielleicht spürst du zuerst einen Klotz im Bauch, dann schwitzt du, später wird es in der Brust eng, anschliessend wirkt der Kopf vernebelt, doch plötzlich wird es ruhig und klar). So arbeitet sich der Körper durch das Trauma durch. Du musst nichts tun als einfach beobachten. Der Körper kann sich selbst heilen, wenn du ihm den Raum zur Verfügung stellst. Sobald sich alles beruhigt hat, kannst du die Übung beenden.

Diese Übung ist immer dann hilfreich, wenn sich Emotionen in dir stauen und du nicht weisst, wie du damit umgehen sollst. Versetz dich dann einfach in die Beobachterrolle und schau, was der Körper mit diesen Emotionen macht. Lass dabei den Kopf beiseite. Interpretiere nichts, das ist nicht nötig. Gefühle von Schuld, Wut, Aggression, Trauer und anderes mehr lassen sich so einfach auflösen.

Arbeit mit dem Bild

Das Wasser auf dem Bild ist ruhig und klar. Dank dem, dass es von einem festen und hellen Boden umgeben ist, kann es nicht über die Ufer treten und alles unkontrolliert überschwemmen. Zudem wirkt die Mitte hell, womit keine Gefahr besteht, dass ein Wirbel entstehen und einen in die Tiefe reissen könnte. Das sind günstige Voraussetzungen, denn so kannst du dich auf das Bild einlassen, ohne dass es Turbulenzen erzeugt, die dein Wohlbefinden in den Grundfesten erschüttert. Deshalb mach nun folgende Übung:

Übung

Mach es dir bequem, sammle den Geist und nimm dir einen Moment Zeit. Betrachte dann das Bild und lass es auf dich wirken.

Visualisiere nun die blauen Kreise bzw. lediglich einen blauen Kreis auf deinem Wasserchakra (zwischen Schambein und Bauchnabel). Lass das Blau dort leuchten und nimm es gut in dich auf. Spür, wie es sich anfühlt und spiel mit der Farbe sowie er Helligkeit: lass das Blau heller und dunkler werden sowie mehr oder weniger hell leuchten. Suche eine Einstellung, die sich gut anfühlt. Dann lass dieses Blau den Unterleib durchdringen, so dass dieser im Blau erstrahlt. Wenn etwas Unangenehmes auftaucht, gehe gemäss Anleitung unter Punkt a) vor, wie es oben beschrieben ist. Schliesse dann die Übung für den betreffenden Tag ab.

Wenn nichts Spezielles auftaucht, mach dir klar, dass das Wasser für das Leben elementar ist und deinen Körper durchströmt. Dabei stell dir vor, wie sich von diesem Blau im Unterleib aus feine blaue Fäden in den Körper ausdehnen und ihn mit dem lebensspendenden Saft versorgen. Spüre, wie jede Faser in dir sich an dieser Nahrung labt. Lass dir Zeit, wirklich den ganzen Körper mit diesen Fäden zu versorgen und das erfrischende Wasser zu spüren. Dann kehre wieder zum Unterleib zurück und verweile einige Zeit in der Ruhe des Wasserchakras.

Anschliessend komm langsam in die Realität zurück. Bedanke dich bei deinen geistigen Helfern und schliesse die Meditation ab.

Das nächste Bild erscheint am 07.05.2022