ALTERUNGSPROZESS

Eine gesunde Person verfügt in jungen Jahren über zwei grundlegende kraftspendende Eigenschaften:

  • Vitalität
  • Visionen

Von beidem herrscht meistens Überfluss, der leider oft nicht sehr weise verwaltet wird. Das merken wir aber in der Regel zu spät, nämlich dann, wenn die beiden Faktoren plötzlich zur Mangelware geworden sind. Irgendwie scheint dann die Schubkraft im Leben reduziert zu sein oder gar zu fehlen. Was ist passiert?

Eigentlich wissen wir es alle: das Leben im menschlichen Körper ist ein vorüber­gehender Zustand. Leider versäumen wir es, diesem Wissen genügend Bedeutung zuzumessen. Wir verhalten uns, als wäre das Dasein auf der Erde endlos. Dabei müssten wir schon früh folgendes beachten:

Die drei Lebensphasen

Zu Beginn des irdischen Lebens (erste Lebensphase) sind wir aufgefordert, unser Potential zu entfalten und uns entsprechend in die Welt einzubringen. Dafür steht uns viel Energie zur Verfügung. Diese Phase dauert ca. bis zum 30./35. Lebensjahr, wobei die Angaben zum Alter jeweils nur grobe Richtwerte sind. Sie variieren je nach Person.

Anschliessend folgt die zweite Lebensphase (Dauer bis ca. zum 60./65. Lebensjahr). Dies ist die Zeit der Reife, wo das Entfaltete verwaltet, ausgedehnt und/oder vertieft und schliesslich weitergegeben wird. Und dann? Ja, dann kommt für manche Menschen die grosse Krise. Das Alter macht sich bemerkbar. Die Kräfte haben abgenommen. Zudem drängen sich plötzlich neue Fragen ins Bewusstsein. Wir rechnen mit Vergangenem ab und suchen nach Sinn. Die Endlichkeit der irdischen Existenz rückt in den Bereich des Greifbaren.

Diese dritte Lebensphase wäre eigentlich dafür gedacht, dass wir uns auf unsere wirkliche Natur (die Seele, die feinstofflich ist) rückbesinnen. Wir sollten uns in dieser Phase langsam von der Verhaftung mit der Körperlichkeit lösen und in einen engeren Kontakt mit unserer geistigen Ebene treten. Aber wie soll das geschehen, wenn wir uns bis zu diesem Zeitpunkt nie aktiv mit unserer feinstofflichen Natur beschäftigt haben? Wären wir gut vorbereitet, würden wir unsere Aktivitäten mit Leichtigkeit entsprechend anpassen. Dies könnte in etwa so aussehen (die folgende Liste dient nur als Idee und ist unvollständig):

Studium, Schulung und Selbsterfahrung im spirituellen Bereich

  • Mehr Zeit nehmen für Meditation, meditatives Hören von Musik, meditative Erfahrung in der Natur und ähnliches
  • Lesen verschiedener Werke im spirituellen Bereich, ev. entsprechende Kurse besuchen, Vorträge hören
  • Selbsterfahrung/Selbsterforschung z.B. mittels kreativem Ausdruck wie Malen, Töpfern, Gestalten von Mandalas

Sich helfend einbringen

  • In der Gesellschaft, der Familie, einer bestimmten Gemeinschaft
  • Für die Natur

Diese Tätigkeiten (sowie weitere, die ich oben nicht aufgeführt habe) könnten alle je nach Neigung mehr oder weniger in den Alltag eingebaut und mit zunehmendem Alter angepasst werden.

Haben wir es bis jetzt versäumt, einen vertieften Zugang zur seelischen Ebene zu erarbeiten, versuchen wir in der Regel so gut wie möglich, unseren Mangel an Vitalität und Visionen zu überspielen. Dank vieler Aktivitäten (z.B. Enkel hüten, Ausflüge machen und anderes mehr) und gutem Freizeitangebot für Seniorinnen und Senioren sowie entsprechender medizinischer Betreuung wird das Alter bei guter genetischer Grundlage vordergründig ganz respektabel. Wir mogeln uns sozusagen durch, ohne die Hausaufgaben zu machen, welche eigentlich zu diesem Lebensabschnitt gehören würden. Zumindest in den früheren Jahren des Alters gelingt uns dies noch recht gut. Dann wird es allerdings immer schwieriger. Wenn wir Pech haben und unsere körperlichen Möglichkeiten nicht mehr viel Bewegungsspielraum zulassen, werden die Tage mit der Zeit lang und sinnentleert.

Gründe für Schwierigkeiten im Alter

Im Grunde genommen könnte das Alter eine wunderbare, erfüllende Zeit sein. Wenn man richtig gelebt hat, ist man jetzt nämlich reich an Erfahrung. Der innere Hitzkopf ist abgekühlt und hat einer wohltuenden Gelassenheit Platz gemacht. Der Blick für das Wesentliche hat sich geschärft, womit man nicht mehr Zeit und Energie für Unwichtiges vergeuden muss. Zudem verfügt man über eine gewisse Altersweisheit. Doch eben: dafür muss man richtig gelebt haben. Was bedeutet das?

Niemand bleibt im Leben von Schwierigkeiten verschont. Schon die Geburt ist eine grosse Herausforderung für Mutter und Kind. In meiner Praxis erlebe ich es selten, dass ein Säugling diese Tortur mit einem völlig intakten Energiesystem übersteht. In der Regel ist viel Stress spürbar. Teilweise leiden die kleinen Wesen unter beachtlichen Traumen (selbst wenn dies von aussen nicht sichtbar ist und die Geburt auch nicht besonders dramatisch verlief). Ebenso läuft in der Babyzeit und in der Kindheit ab und zu etwas schief, das sich als unschöne Wunde im Energiesystem der kleinen Persönchen niederschlägt. Die erlittenen Ängste, Schmerzen, Verwirrungen und anderes mehr bleiben als schwarze Löcher und/oder Zonen der Benommenheit, des Schwindels, der bleiernen Müdigkeit und ähnlichem in den Tiefen des Körper- und Energiesystems kleben. Sie werden in der Folge in die Verdrängung verbannt, damit sie den weiteren Lebensfluss nicht allzu sehr stören. Je mehr solche unverarbeitete Ereignisse gespeichert sind, umso eingeschränkter funktioniert das gesamte Körper- und Energiesystem. In jungen Jahren ist dies noch nicht so dramatisch, denn durch das grosse Mass an Vitalität und die Kraft der Visionen können die Problemzonen einfach übergangen werden.

Der grosse Nachteil ist folgender: unser Lebensausdruck ist beschnitten und gewisse Lebensmuster wiederholen sich ständig, weil einige wichtige Ressourcen für eine erweiterte Form des Lebens im Untergrund festsitzen und nicht verfügbar sind. Versuchen wir uns diese Ressourcen zu erschliessen, werden wir mit Gefühlen von Angst/Panik, Verlorenheit oder anderem konfrontiert, die wir zu dem Zeitpunkt erlebten, als wir in frühen Jahren unserer Kindheit von einem grossen Schrecken überwältigt wurden. Das ganze Grauen des Erlebten grub sich damals tief in unserem Energiesystem ein.

Wenn wir aber ein reiches Leben haben wollen, müssen wir aus dem Vollen schöpfen können. Also sind wir gefordert, unsere Probleme zu bearbeiten und das Verdrängte Stück für Stück zu bereinigen. Bei dieser Arbeit hat Oberflächlichkeit keinen Platz, denn wir werden in tiefe Schichten vordringen müssen. Dort werden wir mit unangenehmen Gefühlen bis hin zu Todesängsten und Empfindungen grösster Verlorenheit konfrontiert. Die Begegnung mit diesem inneren Elend macht in der Regel betroffen und nachdenklich und führt dazu, dass man das Leben aus einer veränderten Perspektive zu betrachten beginnt. Nicht selten beginnen an diesem Punkt auch spirituelle Themen zu interessieren. Damit wird – wie dies bereits beschrieben wurde – zusätzlich für eine günstige Grundlage für ein gesundes Altern gesorgt.

Der „Altersabbau“

Was geschieht, wenn wir es unterlassen, unsere inneren Baustellen zu bearbeiten? Da im Alter die Kräfte nachlassen, ist es uns nicht mehr ohne weiteres möglich, die verdrängten Themen unter der Oberfläche zu halten. Um nicht mit diesem verdrängten Material konfrontiert zu werden, fangen wir an, gewisse Lebensbereiche zu vermeiden und schränken uns damit immer mehr ein. Wir neigen dann dazu, nur noch ausgetretene und/oder sichere Pfade zu begehen.

Zudem werden wir vermehrt mit sogenannten „Altersleiden“ konfrontiert: Irgendwie „stottert der Motor“, oft fehlt die Freude, man fühlt sich häufig neben den Schuhen, verspürt einen „sturmen“ Kopf und anderes mehr. Wem käme schon in den Sinn, dass es sich nicht um einen Altersabbau handelt, sondern um eine Fehlfunktion des Energiesystems? Dieses verläuft nicht mehr in seinen korrekten Bahnen, weil überall Löcher und unverdaute Brocken den Energiefluss behindern.

An dieser Stelle muss angefügt werden, dass dem Energiesystem eine zentrale Rolle zukommt. Es ist der Träger wichtiger Informationen für alle körperlichen Vorgänge. Ist diese Information fehlerhaft, wird sich dies in den entsprechenden körperlichen Abläufen widerspiegeln.

Schickt man sich folglich gottergeben in den „Alterungsprozess“ und unternimmt nichts dagegen, baut der Körper schliesslich effektiv ab. Da man es ja versäumt, die Energien wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, werden sie orientierungslos und können die körperlichen Funktionen nicht mehr ordentlich steuern. Folglich beginnt der Körper zu „zerfallen“ bzw. eben abzubauen. Dabei wäre es so einfach. Man müsste nur früh genug damit beginnen, Ordnung zu schaffen, damit die Energien in einer gesunden Form fliessen können.

Vorsorge für ein gesundes Alter

In der heutigen Zeit gibt es zum Glück unzählige Mittel, die helfen, ein angeschlagenes Energiesystem zu bearbeiten bzw. die von den täglichen Strapazen mitgenommenen Energien wieder instand zu stellen. Das Einzige, was es braucht: ein bisschen Einsatz und Durchhaltevermögen. Mit meinen Monatsbildern biete ich beispielsweise eine einfache Möglichkeit, in diesen Bereichen tätig zu sein und Ordnung zu schaffen. Mit diesem Schreiben möchte ich dir nun einen weiteren Weg schmackhaft machen:

Um vertieft aufzuräumen und eine gute Grundlage für alles Weitere zu schaffen, macht es Sinn, die drei Mappen „Geburtstrauma“, „Trauma im Alter von 0-2 Jahren“ und „Trauma im Alter von 2-6 Jahren“ je einmal durchzuarbeiten. Wer es ganz gründlich machen will, wiederholt die ganze Serie.

Diese frühe Zeit der Kindheit ist sehr prägend. Darauf hast du dein ganzes Leben mit all seinen Mechanismen aufgebaut. In der Regel kannst du dich aber nur an sehr wenige Ereignisse erinnern, mögen sie auch noch so prägend für dein heutiges Leben sein. Mit diesem einfachen Instrument kannst du in Form von Bildern an das Unterbewusstsein gelangen und damit Blockaden lösen, die dich plagen und behindern. Damit erarbeitest du dir, liebe Leserin, lieber Leser, eine wundervolle Grundlage für den Alterungsprozess. Je mehr Stolpersteine und Energielöcher du in deinem Energiesystem auflösen kannst, umso geordneter fliessen deine Energien. Da du mit diesen drei Mappen sehr tiefe Schichten bearbeitest, wird dir das Alter mit grosser Wahrscheinlichkeit ein verhältnismässig freundliches Gesicht zeigen.